Leitzins angehoben
USA: Fed sieht weniger Wachstum bei mehr Inflation
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins im Kampf gegen die ausufernde Inflation deutlich in die Höhe geschraubt. Sie hob ihn am Mittwoch zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte an. Die neue Spanne liegt nun bei drei3 bis 3,25 Prozent. Die Fed hat auch ihre Inflationsprognose für heuer angehoben und jene zum Wirtschaftswachstum abgesenkt.
Insgesamt war es die fünfte Zinserhöhung heuer. Die US-Notenbank ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet.
Das Inflationsproblem in den USA erweist sich mit einer Preissteigerungsrate von zuletzt 8,3 Prozent als hartnäckiger als gedacht. Die Währungshüter signalisierten in ihrem Zinsausblick zudem, dass sie nachlegen und den Preis des Geldes bis zum Jahresende im Mittel auf ein Niveau von 4,4 Prozent anheben wollen.
Längerfristig soll sich Leitzins bei 2,5 Prozent einpendeln
Ende kommenden Jahres sollen beim Leitzins 4,6 Prozent erreicht werden, womit Marktspekulationen auf mögliche Senkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Spitze genommen wurde. Längerfristig soll sich der Leitzins nach den Projektionen der Währungshüter bei 2,5 Prozent einpendeln. An den Finanzmärkten geht die Furcht um, dass eine zu aggressive Gangart die Konjunktur abwürgen könnte.
Indes erwartet die Fed für heuer ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft soll demnach um 0,2 Prozent wachsen. Das wären 1,5 Prozentpunkte weniger als noch im Juni prognostiziert. Im Vorjahr war die Wirtschaft im Zuge der Erholung von der Corona-Krise noch um starke 5,7 Prozent gewachsen.
Zudem sieht die US-Notenbank im laufenden Jahr eine etwas höhere Inflationsrate als noch vor drei Monaten angenommen kommen. Die Teuerungsrate soll trotz der Erhöhungen des Leitzinses 2022 durchschnittlich bei 5,4 Prozent liegen, eine Steigerung von 0,2 Prozentpunkten gegenüber der vorigen Prognose vom Juni.
Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel-und Energiepreisen, soll dieses Jahr demnach bei 4,5 Prozent liegen. Die Fed musste ihre Prognosen zur Inflationsentwicklung seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehrfach nach oben korrigieren. Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet.
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