„Krone“-Elefantenrunde

„Mattle spielt nicht in der Champions League!“

Tirol
22.09.2022 06:10

Es war ein heißer Schlagabtausch wenige Tage vor der Tiroler Landtagswahl: Der geschäftsführende „Krone“-Chefredakteur Klaus Herrmann und Politik-Experten analysierten die Elefantenrunde der Spitzenkandidaten. Sie sahen dabei einen „Titelverteidiger“ schwer unter Druck.

„Alle haben ihre Positionen abgesteckt, haben Unterschiede zu den Mitbewerbern deutlich gezeigt, unterhaltsam und Klartext sprechend“, fasste Klaus Herrmann in der Analyse im Anschluss an die Elefantenrunde zusammen.

Tiwag wie „ein Klotz am Bein“
Wie hat sich VP-Chef Anton Mattle behauptet? „Man hat es an seinem Gesichtsausdruck gesehen, besonders wohl war ihm in der Fragerunde zum Strom nicht“, analysierte Katia Wagner. „Eislutscher-Anekdote“ habe er diesmal keine gebracht. Er habe sich mittelmäßig geschlagen, war eher in der Defensive, analysierte Wagner. Die Tiwag sei ein „Klotz am Bein“: „Wenn das stimmt, was FPÖ-Chef Markus Abwerzger sagt, könnte das die Bombe vor dem Wahlsonntag werden“, waren sich die Analysten einig.

Die Frage sei, wie gut die ÖVP das erklären könne. Wenn die Schwarzen mehr als zehn Prozent verlieren und versuchen, das als Erfolg zu verkaufen, kann sich das so nicht ausgehen. „Das wird Folgen in Tirol haben und auch auf Bundesebene“, sagte Herrmann.

„Wenn es 32 Prozent werden, wird Mattle bleiben“, legte sich IFDD-Chef Christoph Haselmayer fest. Die jeweiligen Wähler seien angesprochen worden, am wenigsten von Mattle: „Er spielt in der Regionalliga und nicht in der Champions League.“

Georg Dornauer, Andrea Haselwanter-Schneider, Gebi Mair, Anton Mattle, Markus Abwerzger und Dominik Oberhofer (Bild: Krone KREATIV, Martin Jöchl)
Georg Dornauer, Andrea Haselwanter-Schneider, Gebi Mair, Anton Mattle, Markus Abwerzger und Dominik Oberhofer

Elefantenrunde - die Blitz-Analyse

  • Georg Dornauer, SPÖ: Der Dozent teilt aus

    Der SPÖ-Chef doziert einerseits (sobald er die Stimme erhebt, erhebt er auch den Arm und spannt den Daumen und den Zeigefinger zusammen) und teilt gegen alle aus. Er punktet mit geschliffener Rhetorik.

  • Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz: Mit der alle können

    Sie wirkt auf den außenstehenden Beobachter sachkundig, aber doch eher farblos. Mit ihr könnten - geht es nach dem Eindruck aus der „Krone“-Runde - vermutlich alle gut regieren.

  • Gebi Mair, Grüne: Der Regierungs-Verteidiger

    Er hat es nicht ganz leicht: Grünen-Chef erst seit Kurzem, von allen anderen bekommt er aber für die schwarz-grüne Regierungszusammenarbeit sein Fett ab. Mair scheint das allerdings ganz gut auszuhalten.

  • Anton Mattle, ÖVP: Der Titelverteidiger ohne Titel

    Um diese Rolle ist er derzeit nicht zu beneiden: Er muss für die ÖVP den Landeshauptmann-Sessel verteidigen, den er selbst noch gar nicht hat. Eine höchst unbequeme Situation, die er nur phasenweise meistert.

  • Markus Abwerzger, FPÖ: Kickls Tiroler Gesicht

    Ein Blauer muss nicht wie Herbert Kickl auftreten - er kann auch wie Markus Abwerzger punkten, ohne Anstalten zu machen, seine Mitbewerber und die Moderatoren möglichst gleichzeitig zu fressen.

  • Dominik Oberhofer, NEOS: Der pinke Angreifer

    Ein eifriger Diskutant: Der NEOS-Spitzenkandidat wirft sich wacker in die Elefanten-Schlacht. Da gelingt es ihm zwar, immer wieder zu punkten - manchmal schießt er aber am Ziel vorbei.

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