Schach, das Spiel der Könige, ist in den vergangenen Jahrzehnten im Schatten der Computerspiele etwas verblasst. Nicht aber für Kärntner Markus Ragger, dem besten Schachspieler Österreichs. Dem Spiel ist in Klagenfurt außerdem eine beeindruckende Ausstellung gewidmet.
Der beste österreichische Schachspieler ist Kärntner: Markus Ragger ist 15-facher Staatsmeister und der erste Österreicher, der in der Weltrangliste 2700 Elo-Punkte geholt hat. Der Großmeister war elfmal unter den zehn Besten bei Europa- oder Weltmeisterschaften, schlug 2019 sogar Vize-Weltmeister Boris Gelfand.
Einziger Schachprofi Österreichs
Mittlerweile lebt der Maria Saaler in Graz. „Im Schach kann man gleichzeitig in mehreren Nationen für jeweils einen Verein antreten. Ich hab’ schon in neun Ländern gespielt: Tschechien, Spanien, Frankreich, Bosnien, Ungarn, Deutschland, Norwegen, Slowenien und Österreich. Der 34-Jährige ist der einzige Schach-Profi Österreichs. “Ich spiele 100 Partien im Jahr, kann davon leben."
Maria Saal, St. Veit und Feffernitz spielen derzeit in Österreich um den Titel mit, 12 Teams sind in der Bundesliga dabei. Für Kärnten gab es bisher fünf Meistertitel: Feffernitz (2017, 2019), Maria Saal (2016), St. Veit (2021) und ASK Klagenfurt (1981).
Gegen Nummer 1 gewonnen
Weltmeister Wladimir Kramnik, der 2000 sogar Schachgenie Garri Kasparow schlug, ist sein Idol. „Die jetzige Nummer 1 ist seit 2013 der Norweger Magnus Carlsen.“ Zweimal trat Ragger gegen ihn an. „Er hat beide Male gewonnen. Die klassische Partie hat über fünf Stunden gedauert.“ Das Schachmuseum in Klagenfurt findet er großartig: „Toll, was Melanie Auguszt da aufbaut! Es könnte ein Zentrum für Schachspieler werden.“
Neues Schachmuseum eröffnet in Klagenfurt
Das Schachmuseum in Klagenfurt ist praktisch fertig, es soll im Oktober eröffnet werden. Direktorin Melanie Auguszt schafft in einem ehemaligen Lebensmittelgeschäft vier Bereiche. Neben dem Museum entstehen ein Schach-Café, Schach-Bildungsraum und ein Souvenirladen.
Weltweit größte Sammlung
3200 Schachspiele aus 130 Ländern werden in der Schau zu sehen sein. Damit ist diese Ausstellung die weltweit größte Sammlung. Das Museum ist so konzipiert, dass Afrika, Asien, Amerika, Europa und Ozeanien separat präsentiert werden. Darunter befinden sich einzigartige Schachspiele. Die Sets bestehen aus verschiedenen Materialien wie Holz, Papier, Glas, Porzellan, Keramik, Gold, Elfenbein und Metall.
In einem Safe bewahrt die Direktorin das teuerste Set der Welt auf. Es besteht aus Elfenbein und wurde in den Jahren um 1820 im Sudan geschnitzt. „Der Schätzwert beträgt 60.000 Euro.“ Die mit acht Metern weltweit größte Schachfigur wird am Südring aufgestellt.
Kärntner Schachverein wurden heuer gefeiert. Beim österreichischen Schachbund sind insgesamt 911 Spieler gemeldet, die für 29 Vereine antreten.
2,4 Millionen Euro werden investiert. Sieben Museen entstehen nach diesem Konzept auf der Welt, das zweite ist in Ungarn geplant, dann folgt Dubai. Mit dem Schachmuseum möchte Auguszt mehrfach ins Guinnessbuch der Rekorde: „Das große Ziel ist aber: Schachspielen soll wieder trendy werden. Die Jugend soll logisch denken lernen.“
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