Hohe Energiepreise
Britische Regierung hebt Fracking-Moratorium auf
Angesichts des enormen Preisanstiegs ist in Europa erneut eine Debatte über das Anzapfen von Gas-Reservoirs in Schiefergestein ausgebrochen. Die britische Regierung hat nun ein seit 2019 geltendes Moratorium auf das umstrittene Fracking aufgehoben.
Angesichts der illegalen Invasion von (Kremlchef Wladimir, Anm.) Putin in der Ukraine und des Missbrauchs von Energie als Waffe hat die Stärkung unserer Energiesicherheit absolute Priorität", sagte Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg am Donnerstag. Damit solle zugleich sichergestellt werden, dass Großbritannien bis 2040 zum Nettoenergieexporteur werde.
Wirtschaftsminister: „Fracking-Gegner von Putin bezahlt“
„Um das zu erreichen, müssen wir alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durch Solar-, Wind-, Öl- und Gasförderung erkunden“, sagte Rees-Mogg. Die Aufhebung des Moratoriums erlaube, nach Quellen für heimisches Gas zu suchen. Der Minister gilt als Gegner grüner Energien und hat wiederholt die Ursachen des Klimawandels bezweifelt. Während einer Parlamentsdebatte am Donnerstag wies der Wirtschaftsminister auf Medienberichte in der Vergangenheit hin, wonach Fracking-Gegner „vom Regime des Herrn Putin finanziert“ würden.
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Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Druck und einem Gemisch aus Wasser und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt (siehe auch Video unten), was Gefahren für die Umwelt birgt. In Großbritannien war 2019 ein Moratorium verhängt worden, die Konservative Partei hatte sich in ihrem Wahlprogramm zu dem Fracking-Stopp bekannt.
Premierministerin: „Alle Optionen prüfen“
Nun verteidigte die neue Parteichefin und Premierministerin Liz Truss die Aufhebung. „Fracking ist ein Teil des Energiemixes, wir sollten alle Optionen prüfen“, sagte die konservative Politikerin am Rande der UN-Generalversammlung in New York. „Keine Option sollte vom Tisch sein, um unsere Energiesicherheit zu verbessern, denn das ist das Hauptproblem, mit dem wir konfrontiert sind.“
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