Kurioser Fall

Klimabonus wird erst nächstes Jahr ausbezahlt

Die Zustellung erfolgt normalerweise direkt aufs Konto oder per RSa-Brief

(Bild: Sodexo)

Falsch gespeicherte Bankverbindung beim Finanzamt, auch kein Gutschein: Ein Innviertler bekam bei seiner Anfrage gesagt, er müsse froh sein, wenn ihm der Klimabonus im Februar ausbezahlt werden wird.

Der Blick in der Früh aufs Konto ist in den vergangenen Wochen bei vielen Oberösterreichern fast schon obligatorisch geworden. Die Frage, die sich alle stellen: Ist mein Klimabonus (500 Euro für jeden Erwachsenen, 250 Euro pro Kind) schon da? Seit Anfang September findet die Auszahlung statt, diese zieht sich aber noch bis Mitte Oktober. Laut Klimaschutzministerium wurde der Bonus mit Stand 21. September auf das Konto von bisher 4,2 Millionen Menschen überwiesen und an 538.000 Personen – von denen keine Bankverbindung vorhanden ist – mit der Post verschickt.

Rieder wartete auf Gutschein
Doch Leute, die ihr Konto bei Finanzonline nicht aktualisiert und eine alte Kontonummer angegeben haben, müssen noch länger auf ihr Geld warten.

Mein Bankkonto, welches das Finanzamt angegeben hat, gibt es seit zehn Jahren nicht mehr. Ich verwende Finanzonline seit zehn Jahren nicht mehr. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass ich meinen Bonus per Gutschein von der Post bekomme.

„Krone“-Leser Manuel P. (36) aus Ried im Innkreis.

„Niemand fühlt sich zuständig“
Nun hat er erfahren, dass die Überweisung auf sein neues Konto nicht so schnell möglich sei. „Niemand fühlt sich zuständig. Ich habe bei der Hotline angerufen. Sie haben gesagt, ich soll zufrieden sein, wenn ich die Zahlung bis Februar 2023 bekomme“, so Manuel P. Es lohnt sich also auf jeden Fall, seine Bankdaten bei Finanzonline zu überprüfen - sollte das Geld noch nicht da sein.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Typisch österreichisch
Der 500-Euro-Klimabonus stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Zuerst gab es die Diskussion, wer die Zahlung bekommen soll und wer nicht. Dann die Aufregung um die Überweisung an bereits verstorbene Österreicher. Und jetzt auch noch die zähe Auszahlung, die sich wie ein schlechter Strudelteig in die Länge zieht. Doch nicht nur die (mangelhafte) Durchführung, sondern auch das Verhalten der Empfänger ist typisch österreichisch. Man kann durchaus glücklich sein, 500 Euro geschenkt zu bekommen. Egal, ob die jetzt oder erst in ein paar Wochen kommen: Wir werden sie nämlich auch dann noch brauchen!