Trotz großem Widerstand und baufälligem Gebäude: Das große Asylheim in Kindberg soll mit 1. Jänner in Betrieb gehen. Entsetzte Lokalpolitiker sprechen von „Drüberfahren“.
Ein Zentrum für Jugendliche, eine Lehr-Ausbildungsstätte für die Voestalpine, Start-Wohnungen: Seit 2018 steht das alte Landespflegezentrum in Kindberg leer, viele Pläne standen seitdem im Raum.
Nun wird das große Gebäude tatsächlich wieder genutzt. Die Stadtgemeinde wurde am Mittwoch darüber informiert, dass es einen ab 1. Jänner wirksamen Mietvertrag zwischen dem Eigentümer, der Grazer Immobilienfirma Imvea, und der Bundesbetreuungsagentur (BBU) gibt. Bis zu 250 „vulnerable“ Asylwerber, die besondere medizinische Betreuung benötigen, sollen jeweils für zwei bis drei Monate untergebracht werden. Integration ist so kaum möglich.
Alle rechtlichen Möglichkeiten werden ausgeschöpft
Lokalpolitiker von SPÖ, allen voran Bürgermeister Christian Sander und Vizebürgermeisterin Christine Seitinger, von ÖVP (Vizebürgermeister Josef Grätzhofer) und FPÖ (Gemeinderätin Eva Hechtner) treten gemeinsam gegen dieses Vorhaben auf: Man werde alle rechtlichen Möglichkeiten zur Verhinderung der Massenunterkunft ausschöpfen, wird betont! Eine Petition haben schon 2200 Bürger unterzeichnet. Das Innenministerium sei „einfach über Kindberg drübergefahren“, so die harsche Kritik, von der auch die überregionalen SPÖ- und ÖVP-Politiker nicht ausgenommen sind.
Das desolate Gebäude soll nun saniert werden. Wie das in derart kurzer Zeit geschehen soll, ist ein Rätsel. Umso mehr, als auch Vertreter des Ministeriums vom schlechten Zustand überrascht gewesen sein sollen. Die Kindberger Lokalpolitiker sprechen von „Verschwendung von Steuergeld“.
Peter Bernthaler, Kronen Zeitung
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