Kam mit Verspätung
Russlands Außenminister verließ UN-Sicherheitsrat
Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist der mit Spannung erwarteten Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Ukraine-Krieg am Donnerstag in New York zunächst ferngeblieben, traf am späten Donnerstagnachmittag dann aber doch ein. Allerdings war er auch schnell wieder verschwunden: Direkt nach seiner Rede verließ er den Saal.
Über eine halbe Stunde nach Beginn des Treffens mit zahlreichen Außenministern unter anderem aus der Ukraine, den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und China wurde Moskau im mächtigsten UN-Gremium von Russlands stellvertretendem Außenminister Sergej Werschinin vertreten. Dann aber traf Sergej Lawrow - mit erheblicher Verspätung - doch ein. Für kurze Zeit zumindest.
„Ich bin nicht überrascht“
Denn direkt nach seiner Rede war der russische Außenminister auch schon wieder verschwunden. „Er hat den Saal verlassen“, so Lawrows britischer Amtskollege James Cleverly zum Gremium am Donnerstag: „Ich bin nicht überrascht.“
Er glaube nicht, dass Lawrow sich die kollektive Verurteilung seines Landes in dem Gremium anhören wolle. Cleverly sprach bei dem Treffen direkt nach Lawrow. Sein russischer Amtskollege habe erneut einen „Katalog von Verzerrung, Unehrlichkeit und Desinformation“ verbreitet, sagte Cleverly. „Aber wir haben wieder durch ihn durch gesehen.“
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor angekündigt, einen „Sicherheitsabstand“ zu Lawrow einhalten zu wollen. „Ich werde einen sicheren Abstand zu ihm einhalten“, so Kuleba vor Beginn der Sitzung auf die Frage eines Journalisten, wie er sich gegenüber Lawrow verhalten werde.
Die Antwort war auch eine Anspielung auf den lange empfohlenen Sicherheitsabstand wegen der Corona-Pandemie.
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