Experte im Gespräch

Für wen und wann angepasster Impfstoff richtig ist

Oberösterreich
23.09.2022 08:00

Der Immunstatus der Oberösterreicher sinkt: Schon ein Viertel der Grünen Pässe ist abgelaufen. Die an die Omikron-Variante adaptierte Impfung soll neuen Schwung für die Bereitschaft beim Piks bringen.

„Wir gehen davon aus, dass viele auf diesen Impfstoff gewartet haben“, ist Gerhard Durstberger, Impfkoordinator des Landes OÖ überzeugt. Wie bereits berichtet, wird ab morgen, Samstag, der an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoff von Pfizer-Biontech erstmals in Oberösterreich verfügbar sein. Dann werden neun von derzeit insgesamt 19 Landesimpfzentren geöffnet haben: „Hier stehen rund 2300 Dosen zur Verfügung“, sagt Durstberger.

In allen Landes-Impfstellen und bei den Hausärzten
Ab kommender Woche gibt es den neuen Impfstoff dann in allen Landes-Impfstellen und sollte auch bei Hausärzten zur Verfügung stehen. Unsicher ist, ob die neue Booster-Impfung die gesunkene Impfmoral heben kann. Derzeit ist bei knapp 240.000 Landsleuten der Grüne Pass abgelaufen, noch ist die Hälfte der Gesamtbevölkerung vollimmunisiert.

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Es ist eine weitere attraktive Möglichkeit für die Optimierung des persönlichen Immunstatus. Wir würden uns wünschen, dass viele davon Gebrauch machen und sind entsprechend gut vorbereitet.

Impf-Koordinator Gerhard Durstberger

Die Palette an Impfstoffen wird unübersichtlich
Für Laien sind die Bezeichnungen der Covid-19-Impfstoffe mittlerweile reichlich verwirrend, denn sie heißen „Pfizer Bivalent BA1.“, „Moderna Bivalent BA.1“, „Pfizer BA.4/BA.5“. Welchen soll man denn nun wählen? Der renommierte Linzer Corona-Experte Bernd Lamprecht betont gegenüber der „Krone“, dass es einen Unterschied macht, ob man sich zum ersten Mal impfen lässt oder sich bereits den vierten Booster holt. Er erklärt: „Für die beiden ersten Impfungen liegt eine Zulassung für die ursprünglichen Impfstoffe vor, ab der dritten Impfung können die angepassten, bivalenten Impfstoffe zur Anwendung kommen.“

Der Linzer Lungen-Primar Bernd Lamprecht zeigt Veränderungen an einer Lunge durch Entzündung (Bild: © Harald Dostal / 2018)
Der Linzer Lungen-Primar Bernd Lamprecht zeigt Veränderungen an einer Lunge durch Entzündung

Im Hinblick auf den Schutz vor schwerer Erkrankung sind alle gut wirksam. Die neu angepassten Vakzine würden aber auch zusätzlich noch einen Schutz vor einer Neuansteckung bieten – allerdings nur kurzfristig.

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Auch wenn der amerikanische Präsident Joe Biden die Pandemie für beendet erklärt hat, empfehle ich die Impfung angesichts steigender Infektionszahlen.

Corona-Experte Bernd Lamprecht

Mit 1722 Neuinfektionen sind heute 11.255 Fälle nachweisbar. Nicht nur die Abnahme der Immunisierung, auch der witterungsbedingt zunehmende Aufenthalt in Innenräumen „triggert“ Corona.

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