Abrechnung zum 50er

Paltrow: „Will nicht mehr perfekt sein & aussehen“

„Ich habe mich selbst verraten, nur um den Frieden zu wahren.“ Zu ihrem 50. Geburtstag am 27. September rechnet Gwyneth Paltrow öffentlich ab - mit sich selbst. In einem Brief auf ihrer Webseite Goop lässt die Oscargewinnerin ihr Leben Revue passieren - inklusive all ihrer Fehler, die sie bis heute bereut und die ihr noch immer den Schlaf rauben: „Ich habe Menschen wehgetan, niemals absichtlich allerdings. Aber trotzdem war ich es. Und ich habe Menschen im Stich gelassen, indem ich nicht die Person war, die sie brauchten.“

Die meisten schlaflosen Nächte bereite ihr das Wissen, dass sie zu oft in der Vergangenheit einfach geschwiegen hat - aus Angst, andere Menschen wütend zu machen: „Ich schäme mich dafür und bereue zutiefst, dass ich so oft nicht meine ehrliche Meinung gesagt habe. Allein, um mir die Konsequenzen zu ersparen. Aus Angst, dass ich jemanden wehtun und die Beziehung damit zerstören könnte. Dieser Wesensfehler, dass ich einfach nicht ehrlich und offen sein konnte, hat die langwierigsten Konsequenzen hervorgerufen.“

„Wertvolle Lektion fürs Leben“
Das Interessante: Paltrow würde nicht zurück in die Vergangenheit reisen wollen, um ihre Fehler abwenden zu können: „Sie haben mir alle eine wertvolle Lektion fürs Leben mitgegeben. Sie haben mich auf den Pfad gebracht, mich selbst zu hinterfragen und so eine bessere Version von mir zu werden.“

Und wenn sie ihrem 21-jährigen Ich einen Tipp fürs Leben geben würde, dann wäre das: „Kenne deine Grenzen und verteidige sie, egal was kommt im Leben.“ Einen ähnlichen Ratschlag gibt sie auch ihren Kindern, Tochter Apple (18) und Sohn Moses (16), mit auf den Weg: „Ich bestärke sie darin, ihren Instinkten zu folgen und Entscheidungen nach ihrem Gefühl zu treffen. Insbesondere, wenn es um Liebe und Sex geht.“

Paltrow will nach 50er „etwas langsamer machen“
Für ihre nächsten 50 Jahre hat sie sich vorgenommen, sich mehr Zeit für sich selbst zuzugestehen und ihre Ehe mit Brad Falchuk weiter zu vertiefen: „Ich würde gerne etwas langsamer machen, mich etwas zurückziehen. Ich will meinen Kreis verkleinern, mehr Dinner kochen und Missverständnisse in Verständnis verwandeln. Ich will mehr singen, auch wenn es nur in der Dusche ist. Und ich will mich bei allen entschuldigen, die mit mir ein negatives Erlebnis hatten.“

Gwyneth Paltrow

(Bild: www.PPS.at)

Paltrow nennt sich selbst „nicht perfekt“ und teilt mit der Welt offen ihre Fehler: „Ich kann mich verschließen und zu Eis werden. Ich habe keine Geduld, ich fluche über andere Fahrer. Ich vergesse, die Kastentüren zu schließen, und ich lüge, wenn ich jemanden nicht verletzen will.“ Auf der anderen Seite hält sie ihre größten Stärken dagegen: „Ich bin großzügig und witzig, klug und mutig. Ich bin immer auf der Suche nach Sinn und nehme dich mit. Und wenn ich dich liebe, dann werde ich das durch Raum und Zeit bis ans andere Ende der Welt tun!“

„Habe Verlangen verloren, perfekt zu sein“
Wo sie fast das halbe Jahrhundert überschritten hat, enthüllt Paltrow zudem, dass sie sich mit dem Altern arrangiert hat: „Mein Körper ist voller Belege für, dass er nicht zeitlos ist. Eine Kollektion voller Makel und Unregelmäßigkeiten, die wie Eselsohren von Buchkapiteln sind. Narben von Verbrennungen, Fensterglas und der Geburt eines Kindes. Silberne Haare und feine Linien, lockere Haut und tiefe Falten. Aber ich akzeptiere meinen Körper und habe das Verlangen verloren, perfekt zu sein und perfekt auszusehen. Ich akzeptiere meine Menschlichkeit!“

Paltrow macht sich Gedanken, wie sich die Feier zu ihrem 50. in den Köpfen ihrer Kinder festsetzen wird: „Ich hoffe, dass sie fühlen, wie ich die Komplexität meines Meilensteins sehe. Dass sie sehen, dass ich mit einigen Dingen im Reinen bin, mit anderen nicht. Und dass ich alle meine Fehler und Dinge, dich ich bereue, als Gerüst benutze, um mir eine Zukunft zu bauen. Am Wichtigsten ist, dass sie wissen: Sie sind die größten Erfolge meines Lebens!“