„Kennst du?“

Neue Web-App soll Kindern Lust aufs Lernen machen

(Bild: florencestoiber.com)

Sachunterricht muss nicht langweilig sein - das wollen die 46-jährige Villacherin Daniela Terbu und der 49-jährige Wiener Markus Schleich, nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar, mit ihrer kostenlosen Web-App „Kennst du?“ für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren zeigen. Die Idee dazu entstand aus den eigenen Erfahrungen und Bedürfnissen als Eltern von zwei Volksschulkindern. krone.at hat dazu auch die Expertise vom Wiener Bildungsserver eingeholt, der selbst regelmäßig Lern-Apps auf ihre Praxistauglichkeit testet.

Verstärkt durch die Zeit der Corona-Lockdowns und des Homeschoolings entstand ihre gemeinsame Vision, eine Plattform für aufgeweckte und wissbegierige Kinder zu schaffen, die gerne über den Tellerrand blicken. Das gemeinsame Ziel: Mit „Kennst du?“ (kennstdu.at) die österreichische Bildungslandschaft nachhaltig zu prägen und eine neue Generation an neugierigen, kritischen und informierten Menschen mitzuformen.

„Wir haben selbst zwei Kinder im Volksschulalter und wollen dem Lernen die Scheuklappen abnehmen. In einer Zeit in der Homeschooling und mangelnde Digitalisierung an Schulen den Eltern viel Kraft und den Schülern viel Selbstständigkeit abfordern, wollen wir Wissen unterhaltsam vermitteln und Kinder neugierig auf ihr eigenes Umfeld machen. Denn wer schon früh gerne lernt, trägt später einen Teil zu einer aufgeklärten, offenen und kritischen Gesellschaft bei, betont Terbu, digitale Kommunikationsexpertin und Gründerin von „Kennst du?“.

Daniela Terbu und Markus Schleich

(Bild: florencestoiber.com)

Die Inhalte der digitalen Web-App entstehen gemeinsam mit Kooperationspartnern. Dabei werde die inhaltliche Ausrichtung immer vom „Kennst du?“-Team vorgegeben beziehungsweise gemeinsam erarbeitet, damit die hohe Qualität der Inhalte gesichert sei, heißt es in einer Mitteilung. „Für die Startphase von ‘Kennst du?‘ haben wir uns entschieden, etwas anzubieten, das eigentlich jedes Volksschulkind in Österreich braucht und in den Schulen selbst nur analog - oftmals nur auf einem schlecht kopierten Zettel - verfügbar ist: Wissensvermittlung über die Bundesländer, deren Wappen und Hauptstädte, über die Wiener Bezirke und Gewässer“, erklärt Mitgründer Markus Schleich.

(Bild: kennstdu.at)

Weitere Themen in Planung
In einem nächsten Entwicklungsschritt ist die kindgerechte Aufbereitung der Themen Klimaschutz, Mobilität, Energie, Finanzen, Kunst und Kultur geplant. Den Anfang macht das Römermuseum Wien. “Wir wollen verstärkt mit passenden Einrichtungen und Unternehmen zusammenarbeiten, denn sie bieten die notwendige themenspezifische Expertise. Unser Team übersetzt diese Inhalte in kindergerechte Sprache", so Terbu. Eine aufgeweckte Kinderredaktion, der auch Tochter Ella (10) und Sohn Niko (7) angehören, prüft dann, ob die Module und Quizze auch Spaß machen und spannend sind.

Das sagt der Wiener Bildungsserver zu „Kennst Du?“
Eine Medienpädagogin des Wiener Bildungsservers hat sich die Lern-App bereits genauer ansehen können und schätzt sie folgendermaßen ein: „‘Kennst Du?‘ gestaltet bildungsrelevante Themen auf kindgerechte Weise und regt zum eigenständigen Lernen an. Durch das spielerische Design, welches sich aus interaktivem Wissensinput und einem jeweils zugehörigen Quiz zusammensetzt, kann das Interesse der Kinder aktiviert werden“.

Die Motivation werde außerdem „durch das positive Feedback gesteigert, welches die richtigen Antworten lobt“, so die Expertin. Falsche Angaben würden dabei nicht als etwas Negatives vermittelt, sondern mit den Worten „Mach gleich weiter!“ untermalt. „Dies kann junge NutzerInnen dazu anregen, nicht korrekte Lösungen als Lernmöglichkeit und nicht als Fehler zu sehen.“

Die Medienpädagoginnen und Medienpädagogen des Wiener Bildungsservers testen regelmäßig selbst Lern-Apps auf ihre Praxistauglichkeit.

(Bild: stock.adobe.com)

Elterliche Unterstützung beim Teilen über WhatsApp empfohlen
Eine kleine Problematik erkennt die Medienpädagogin des Wiener Bildungsservers lediglich im Teilen der eigenen Ergebnisse über WhatsApp: „Wird die Option zum Login genutzt, um den Punktestand zu speichern, ist auf jeden Fall eine pädagogische oder elterliche Unterstützung notwendig, was aber durch die einfache Handhabung gut möglich ist.“