Unter dem Motto „#PeopleNotProfit“ haben die Fridays-For-Future-Bewegungen am Freitag wieder weltweite Klimademos gestartet. In Österreich forderten die Aktivisten eine „#EnergiewendeFürAlle“. In Wien ging der Demozug vom Bahnhof Wien Mitte über den Ring zum Heldenplatz. Auch in sechs weiteren Bundesländern wurde u. a. für das ausstehende Klimaschutzgesetz demonstriert. Fridays For Future sprach in einer Aussendung von 20.000 Teilnehmern bundesweit, darunter 12.000 in Wien.
Den Anfang des Demo-Reigens in Österreich machte Graz bereits um 9 Uhr. Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten zunächst am Mariahilferplatz ein Zeichen. Zum Auftakt sprach u. a. die Klimaaktivistin und Organisatorin Julia Čas und monierte, dass man seit 631 Tagen ein Klimaschutzgesetz fordere, das diesen Namen auch verdiene. Gegen Mittag setzte sich ein Marsch der inzwischen auf rund 1500 Teilnehmer angewachsenen Demonstration zur Oper in Bewegung.
„In Wien sind 12.000 Menschen auf die Straße gegangen, um lautstark eine Energiewende für Alle zu fordern. Es braucht jetzt endlich einen sozial- und ökologisch-gerechten Plan, um diese fossile Krisen-Spirale zu stoppen“, hieß es von Klara König, der Pressesprecherin von FFF Austria. In Wien setzte sich der Demozug um 14.00 Uhr nach einer rund einstündigen Aufwärmphase in Bewegung. Der Bereich vor dem Bahnhof Mitte war da bereits dicht gefüllt mit Teilnehmern, die dazu aufgerufen wurden „Wir brauchen jetzt ein Klimaschutzgesetz“ zu skandieren, eine von drei Hauptforderungen, zu denen noch die Energiewende und angesichts der steigenden Preise eine Energiegrundsicherung dazu kamen.
Rund 600 Demoteilnehmer zogen auch vom Innsbrucker Marktplatz über die Innenstadt zum Landestheater-Vorplatz. Unter die Protestierenden mischten sich NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und NEOS-Tirol Spitzenkandidat Dominik Oberhofer. In Linz gingen rund 500 Menschen auf die Straße.
Kleiner Demozug auch durch Klagenfurt
In Niederösterreich streikten die Fridays-For-Future-Bewegungen zum dritten Mal gemeinsam in St. Pölten. 400 bis 500 Teilnehmer waren Polizeiangaben zufolge beim Demozug dabei. An die Landespolitik erging die Aufforderung, aus Öl und Gas auszusteigen und einen „Wind-Solar-Turbo“ im Bundesland zu starten. Eine kleinere Gruppe fand sich auch in Klagenfurt zum Fridays-For-Future-Protest ein. Laut Polizei nahmen 60 bis 70 Personen teil. Prominent vertreten waren die Kärntner Grünen mit Landessprecherin Olga Voglauer und Stellvertreter Christoph Gräfling. Eine weitere Demo startete in Salzburg.
Klimaschützer wollen kostenfreie Energie für alle
Neu ist die Forderung der Umweltschützer nach einer Energiegrundsicherung. Diese solle den Österreichern einen Anteil an Energie kostenfrei zur Verfügung stellen, der darüberliegende Verbrauch soll dann preislich zunächst moderat und im weiteren Verlauf immer stärker steigen. Auf diese Weise würden die Menschen auch zum Energiesparen motiviert, hieß es bei einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag. Bei dieser richtete Fridays For Future auch eine Botschaft an die Regierungsparteien: Demnach solle die ÖVP die „Blockadehaltung“ beim Klimaschutzgesetz beenden, während die Grünen aufgefordert wurden, nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen.
Naturschutz-NGOs abseits der Fridays-For-Future-Bewegung schlossen sich den Demos an und forderten in Aussendungen am Freitag ebenso soziale Gerechtigkeit in der Klima- und Energiekrise. „Energie muss für alle leistbar, sicher und nachhaltig sein. Fossile Energieträger machen uns abhängig von autoritären Staaten und belasten unseren Planeten. Sie haben einfach keine Zukunft“, betonte Lisa Reggentin vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth.
Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, „endlich die unmoralisch hohen Übergewinne der Öl- und Gaskonzerne zu besteuern“. Klimakrise, Energiekrise und Teuerungswelle ließen sich am besten mit erneuerbaren Energien und einer Senkung des Energieverbrauchs bekämpfen, empfahl die Umweltschutzorganisation Global 2000. Rund um den Globus fanden am Freitag Kundgebungen statt, in Deutschland waren in mehr als 250 Städten Proteste geplant, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Auch international unterstützten viele Umweltschutzverbände die Anliegen.
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