NGO empört
Krätzeausbruch: Flüchtlingslager in Paris geräumt
Die Polizei hat in Paris an einem geschichtsträchtigen Platz ein Zeltlager mit Flüchtlingen geräumt. Mehr als 100 Menschen hätten sich seit Ende Mai in dem Lager am Place de la Bastille aufgehalten und versucht, den Status von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu erlangen, teilte die Polizeipräfektur am Freitag mit.
Die Räumung sei aufgrund von Störungen der öffentlichen Ordnung und Gründen der Gesundheitsvorsorge erfolgt. Das Lager habe die Menschen im dem Stadtteil behindert. Es sei dort außerdem zu einem Krätzeausbruch gekommen. Die Flüchtlinge seien daher in andere Quartiere gebracht worden, wo sie versorgt werden sollten, hieß es.
Hilfsorganisation kritisiert Behörden
Die Hilfsorganisation Utopia 56, die das Lager als Dauerdemonstration bei den Behörden angemeldet hatte und sich um die Belange der Flüchtlinge kümmert, kritisierte das zögerliche Handeln der Behörden bei anderen improvisierten Lagern in der Stadt. Dort harrten zahlreiche Flüchtlinge unter gesundheitlich problematischen Bedingungen aus, deren Schicksal noch nicht geklärt sei, hieß es.
In Paris und am Stadtrand gibt es immer wieder Zeltlager mit Flüchtlingen, die regelmäßig von den Behörden geräumt werden, doch daraufhin bilden sich immer wieder neue Lager, in denen Migranten unter prekären Bedingungen in Zelten leben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.