Wein aus OÖ

„Jeder schöne Tag ist für uns jetzt wichtig!“

Oberösterreich
25.09.2022 17:00

Die Weinlese ist zwei Wochen früher dran als sonst, weil es zuletzt viel Regen gab. Die Winzer freuen sich aber über „gesunde, gute Trauben“.

Der Goldene Herbst, der den Weintrauben eine extra Portion Zucker beschert, hat sich bisher rar gemacht. „Aber die Trauben sind trotzdem gut reif“, ist Leo Gmeiner, Winzer in Perg, erleichtert.

Gut davon gekommen
Die Weinlese aber musste einen Frühstart hinlegen, denn in den letzten Wochen hat es viel geregnet. „Wir holen gerade noch späte Sorten vom Stock – auch zwei Wochen früher als sonst“, gibt Gmeiner Einblick. Die Qualität ist aber gut: „Gesunde Trauben, ausreichend Zucker. Aber wir erwarten uns davon keine ,Weingranaten’ mit ganz hohen Alkoholwerten.“

Leo Gmeiner stellt den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer fest. (Bild: Wenzel Markus)
Leo Gmeiner stellt den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer fest.

Das muss aber auch nicht sein, denn mindestens so wichtig ist die Erntemenge. „Die passt bei uns heuer. In Niederösterreich gab es zu wenig Niederschlag und den Kollegen dort fehlt enorm viel Ertrag“, weiß Gmeiner. Oberösterreich hat sich einmal mehr als guter Standort für Weinbau bewiesen.

Insgesamt ziehen 47 Winzer auf knapp 100 Hektar ihre Reben. Im Innviertel gedeihen sie auf Südhängen mit sandigem Lehm mit Lössanteil. Im milden Donauraum fühlen sie sich auf fruchtbarem Schwemmland wohl.

Linzer Wein
Sogar das Linzer Becken wird immer mehr zum Weinbaugebiet. „Die Stadt strahlt Wärme aus, das hilft uns sehr“, sagt Karl Velechovsky, Winzer in Leonding bei Linz. „Derzeit nutzen wir jeden schönen Tag für die Weinlese.“

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Solange die Trauben am Stock hängen, entscheidet der Wettergott über ihre Qualität. Erst wenn sie am Hof sind, hat es der Winzer in der Hand, die Lese zu herrlichen Tropfen zu veredeln.

„Die Menge der Trauben stimmt!“, sagen Verena und Leo Gmeiner. (Bild: Wenzel Markus)
„Die Menge der Trauben stimmt!“, sagen Verena und Leo Gmeiner.

Sortenvielfalt
Nach dem Rebeln, das die Beere vom Stängel trennt, werden die Trauben zu Saft gepresst. Dieser darf in Edelstahlfässern zwischen ein bis vier Wochen gären – je nach Sorte.

Die Palette ist vielfältig. „Viele heimische Winzer haben sich auf fruchtig-frische Weißweine spezialisiert“, sagt Heimo Strebl, Referent für Weinbau an der LK OÖ. Es gibt Muskateller und Veltliner genauso wie Zweigelt oder Burgunder und viele weitere Sorten. Beinahe jeder Betrieb stellt auch bereits Schaumweine her und es gibt Bio- oder Demeter-Weine.

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Jedes Jahr hat ein anderes Klima, das sich in ganz feinen Nuancen auf die Trauben und dann den Wein auswirkt. Der Jahrgang heuer wird sehr gut!

Karl Velechovsky in Leonding

„Wir nutzen jeden schönen Tag!“, sagt Karl Velechovsky, Winzer in Leonding, der auch eine Buschenschank betreibt. (Bild: Markus Wenzel)
„Wir nutzen jeden schönen Tag!“, sagt Karl Velechovsky, Winzer in Leonding, der auch eine Buschenschank betreibt.

Der härteste Wettbewerb
In der gesamtösterreichischen Weinproduktion hat OÖ noch keine Hauptrolle, denn es fehlt ein großes, zusammenhängendes Weinbaugebiet. Aber unsere Winzer heimsen Preise ein. Beim Salon 2022, dem härtesten Weinwettbewerb Österreichs, wurden sechs Weine aus dem Land ob der Enns nominiert, zwei schafften es zur Aufnahme in den Salonbetrieb.

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