Den Tag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September, er wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, hat der Lebensmittelkonzern Iglo Österreich zum Anlass genommen, Ergebnisse einer neuen Trendstudie zur Thematik zu publizieren. Die Befragung von 1000 Personen ergab, dass es zwar ein hohes Problembewusstsein gibt, aber auch, dass trotz gesetzter Maßnahmen sieben von zehn Personen in den vergangenen drei Monaten Lebensmittel weggeschmissen haben.
97 Prozent der Befragten gaben demnach an, Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen, was gegenüber 2021 mit 98 Prozent kaum einen Unterschied macht. 74 Prozent sagten, Lebensmittel auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus zu verwenden, sofern sie noch in Ordnung sind, 67 Prozent verschaffen sich regelmäßig einen Überblick darüber, was zu Hause auf Lager ist, und 56 Prozent erstellen eine Einkaufsliste.
Aufholbedarf bei den Jüngeren
Etwas häufiger als im Vorjahr wird Ware gekauft, die das Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht (48 Prozent 2022 vs. 44 Prozent 2021). Insgesamt setzen über 50-Jährige verstärkt Maßnahmen, die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Bei den 18- bis 29-Jährigen gibt es hingegen überdurchschnittlich viele, die gar keine Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung setzen, nämlich acht Prozent, wie aus der Trendstudie hervorgeht.
Im Vergleich zur Trendstudie 2021 zeige sich eine zunehmende Relevanz des Tiefkühlers und anderer Methoden zur Haltbarmachung: 68 Prozent der Befragten geben an, Lebensmittel selbst einzufrieren, einzukochen oder anderwärtig haltbar zu machen, um sie vor dem Verderben zu retten, gegenüber 56 Prozent im Vorjahr. Was den Auftraggeber der Umfrage freuen wird, ist der Umstand, dass auch die Verwendung von Tiefkühlprodukten aufgrund der langen Haltbarkeit stark zugenommen hat und von 25 Prozent 2021 auf 31 Prozent in diesem Jahr gestiegen ist.
Brot und Gebäck werden am häufigsten weggeworfen
Aber all das ändert nichts daran, dass 71 Prozent der Befragten, und damit genau so viele wie 2021, angaben, dass sie in den vergangenen drei Monaten Lebensmittel entsorgt zu haben. Allen voran werden Brot und Gebäck (40 Prozent) weggeschmissen, gefolgt von Obst (36 Prozent) und Gemüse (27 Prozent). Weniger häufig landen Fleisch und Mehlspeisen (je neun Prozent), Eier (sieben Prozent), Fertiggerichte und Tiefkühlprodukte (je vier Prozent) und Fisch (zwei Prozent) in der Tonne.
Was sich zeigt, sind Unterschiede je nach Altersgruppe. Denn die Bemühungen der Über-50-Jährigen, vermehrt Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen, scheinen offenbar Wirkung zu zeigen: Während 40 Prozent der 50- bis 69-Jährige angeben, in den vergangenen drei Monaten keine Lebensmittel entsorgt zu haben, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich 17 Prozent, hieß es in der Aussendung.
Immer mehr Aktionen für Lebensmittelrettung
Iglo Österreich gab an, selbst einen Beitrag zu setzen, indem Produkte, die unter anderem aufgrund eines zu kurzen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr an den Einzelhandel verkauft werden dürfen, nicht entsorgt, sondern direkt an Konsumentinnen und Konsumenten abgegeben werden. Seit 2021 wurden demnach etwa drei Aktionen gemeinsam mit der Plattform Too Good to Go umgesetzt, die bis heute die erfolgreichsten Aktionen im Herstellersegment seien, die über diese Plattform abgewickelt wurden.
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