Wissen Sie, was ein Call-Bot-Anruf ist? Vor kurzem ist eine Oberösterreicherin Opfer dieser Betrugsmasche geworden. Die Täter haben 24.000 Euro erbeutet. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich schützen und Betrüger erkennen können.
Im letzten Jahr haben Call-Bot-Anrufe mehr als 1000 Anzeigen und einen Gesamtschaden von rund 2,5 Millionen Euro verursacht. Gerade verzeichnet das Bundeskriminalamt wieder einen Anstieg dieses Phänomens. Mit wilden Geschichten versuchen falsche Polizisten, mittels gefakter Telefonnummern Geld abzucashen und können dabei sogar die Kontrolle über Mobiltelefon oder PC ihrer Opfer übernehmen.
Drogen und Geldwäsche?
Anfang September erhielt eine junge Frau aus Oberösterreich einen Anruf von einer angeblich belgischen Telefonnummer. Ihr wurde mitgeteilt, dass ihre Identität gestohlen und damit ein PKW angemietet worden sei. Es wären dann Drogen verkauft und Geldwäsche betrieben worden. Um zu beweisen, dass sie nicht in Verbindung mit den Straftaten stehe, solle sie 20.000. Euro auf ein Konto der Behörden überweisen. So weit so abstrus.
Belgische „Polizisten“
Das Problem dabei: Die Täter rufen mit gefakten Telefonnummern an, die tatsächlich wie die Telefonnummern von Behörden aussehen können. Der Oberösterreicherin wurde dann von den „belgischen Beamten“ mitgeteilt, sie würde nach Abschluss der Ermittlungen ihr Geld zurückerhalten. Auf Anweisung der angeblichen Polizisten hat sie diesen über ein Fernwartungs-Tool Zugriff auf ihr Mobiltelefon gewährt. Ein schwerer Fehler.
Mittels dieses Fernzugriffs hat man mehrere Überweisungen in einer Höhe von insgesamt 24.000 Euro getätigt. Dass man die Täter, die von überall auf der Welt agieren können, jemals finden wird, ist eher unwahrscheinlich. Daher ist Prävention umso wichtiger. Laut Bundeskriminalamt entscheidet sich schon am Anfang der Anrufe, wer ein potenzielles Opfer ist. Worauf müssen Sie also achten?
„Hello, this is Interpol“
Die Telefonate beginnen meist mit einer automatischen Ansage. Vermeintlich von Interpol. „Hello, this call is from Interpol. The purpose of this call is to inform you that your Austrian identity is been misused for fraudulent and illegal activity. For more information press one. I repeat press one.“ Man wird also aufgefordert, die Taste 1 am Telefon zu drücken. Wer hier auflegt, hat schon gewonnen! Sonst könnte Folgendes passieren.
Telefonat kann Stunden dauern
Man wird zu einem angeblichen Case Manager weitergeleitet. Der erklärt eine Geschichte ähnlich wie im Fall der Frau aus Oberösterreich. Die Telefonate können sich sogar über mehrere Stunden hinziehen. Oft wird man an weitere „Kollegen“ verbunden, die noch Dinge abzuklären hätten. Abgecasht wird dann so.
Von Kryptowährung bis Ladebon
Mittels Fernzugriff können sich die Betrüger selbst an fremden Konten bedienen. Es kann aber auch eine Banküberweisung, die Überweisung mittels Kryptowährung, der Ankauf von Geschenkkarten oder Ladebons oder eine Zahlung mittels App verlangt werden. In jedem Fall sind Sie Ihr Geld los. Das können Sie vermeiden, wenn Sie die folgenden Tipps beachten!
Wieder einmal gilt besonders: Hausverstand einschalten! Sprechen Sie außerdem im Familien- und Bekanntenkreis über diese Betrugsmaschen. Warnen Sie vor allem ältere Personen vor diesen.
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