„Krone“-Kommentar

Rechtsruck in Italien: Lässt Meloni Maske fallen?

Kolumnen
27.09.2022 06:00

Italien ist nach scharf rechts abgebogen. Das kann Europa noch teuer zu stehen kommen, besonders dann, wenn Giorgia Meloni die Maske fallen lässt.

Im Wahlkampf hatte sie viel Kreide geschluckt, doch zuletzt rutschte es ihr doch noch Richtung Brüssel heraus: „Der Spaß ist vorbei!“ Europa wird sich also anschnallen müssen.

Nein, es wird keine Rückkehr zum Faschismus geben, sondern eher eine Hinwendung zu einem Trump-Nationalismus: „Italien zuerst!“ - auch beim Schuldenmachen auf Kosten des Euro, der ohnehin schon an Schwindsucht (gegenüber dem Dollar) leidet. Viel zu lange hatte die Europäische Zentralbank zeitgerechte Bremsmaßnahmen gegen die steigende Inflation aufgeschoben als Gefälligkeit an den „Club Méditerranée“: also Geldwertverluste bei den Sparsamen als Subvention für billige Kredite an den lockeren Süden.

Der rechtsrechte Regierungsblock in Rom ist brüchiger, als es das Zweckbündnis für die Wahl vertuschen sollte. Alle drei sind eitle Solisten.

Meloni hält zur Ukraine - nicht aus Sympathie für die Ukraine, sondern für die Regierungspartei in Polen. Salvini will die Sanktionen beenden. Berlusconi entschuldigt Putin: „Wurde zum Krieg gedrängt.“

Die größte Groteske ist, dass ausgerechnet diese wandelnde Mumienmaske - bei der man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll - namens Berlusconi den moderaten, EU-freundlichen Teil in dem Trio infernal darstellt.

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