Großer Erfolg für die US-Raumfahrtbehörde NASA: Am Dienstag gelang es ihr, im Rahmen des Double Asteroid Redirection Test (DART) eine Sonde absichtlich mit einem Asteroiden kollidieren zu lassen, um diesen von seinem Kurs abzubringen. Die Sonde schlug wie geplant um 1.15 Uhr MESZ auf der Oberfläche des Asteroiden Dimorphos (siehe Video oben) auf.
Die DART-Sonde war im November 2021 an Bord einer „Falcon 9“-Rakete von Kalifornien aus zu ihrer rund zehnmonatigen Reise zum Asteroiden gestartet. Aber erst rund eineinhalb Stunden vor dem Aufprall konnte sie Dimorphos mit ihrer Kamera ins Visier nehmen. Die Annäherung des Raumfahrzeuges wurde bis zu dessen Aufprall live gestreamt.
Auf den von der Kamera der Sonde zur Erde übertragenen Bildern wurde der Asteroid Dimorphos erst rund eine Stunde vor dem Einschlag als heller Punkt sichtbar, wurde immer größer und war schließlich mit Oberflächendetails und Schattierungen zu sehen - bis die Kamera beim Einschlag zerstört wurde und das Bild daher eine rote Störung anzeigte.
Autopilot steuerte Sonde in Asteroid
Im Kontrollzentrum der NASA brach daraufhin Jubel aus, das Team klatschte und man umarmte sich gegenseitig. Bis kurz vor Aufprall war man nicht ganz sicher gewesen, ob die mit einer Geschwindigkeit von rund 20.000 Kilometer pro Stunde fliegende Sonde von der Größe eines Getränkeautomaten, die die letzten Minuten im Autopilot unterwegs war, den Asteroiden, der einen Durchmesser von nur rund 160 Metern hat, auch wirklich treffen würde.
Laut Angaben der NASA-Forscher handelt es um einen ersten vorsichtigen Versuch, ob es möglich sein könnte, die Flugbahn eines Asteroiden auf diese Weise abzuändern. Man erhofft sich von der Mission Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Es stehe nicht weniger als „die zukünftige Sicherheit der Erde auf dem Spiel“, hieß es im Vorfeld des Tests.
Aufprall soll die Umlaufbahn verändern
Nach dem Aufprall soll die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos um mindestens 73 Sekunden und möglicherweise bis zu zehn Minuten kürzer dauern. Für die Wissenschaftler geht die Arbeit aber erst jetzt richtig los: Mit weltweit postierten Teleskopen beobachten und analysieren sie, was genau vor, während und nach dem Aufprall passiert ist - und was das nun für den Schutz der Erde bedeuten könnte. 2024 soll zur noch genaueren Untersuchung dann die ESA-Mission „Hera“ starten.
Didymos ist nah genug, um all das mit wissenschaftlichen Instrumenten von der Erde und vom Weltraum aus zu beobachten und zu messen. Der Asteroid stellt derzeit den Berechnungen der NASA-Forscher zufolge keine Gefahr für die Erde dar - und die Mission ist so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde keine Gefahr darstellen sollte. 2024 soll die ESA-Mission „Hera“ starten, um die Auswirkungen des Aufpralls genauer zu untersuchen.
Dimorphos mit einem Durchmesser von rund 160 Metern ist eine Art Mond des größeren Asteroiden Didymos. Die Mission ist so angelegt, dass beide Asteroiden auch nach dem Aufprall der Sonde, die nur eine Kamera an Bord hatte, keine Gefahr für unseren Planeten darstellen.
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