Lungenkrankheit

Volkskrankheit COPD immer besser behandelbar

Gesund Aktuell
27.09.2022 14:00

Die Fallzahlen Betroffener der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, sind weltweit im Steigen begriffen. Damit liegt das Leiden auf dem dritten Platz der Liste der häufigsten Todesursachen. Es führt zu einer schleichenden Zerstörung von Lungengewebe. Nun gibt es neue Erfolge durch gezielte Therapien.

„Wir verstehen diese Krankheit mittlerweile nicht nur besser und können sie gezielter diagnostizieren, es kommen nun auch moderne Medikamente zum Einsatz“, erläuterte Pneumologe Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Kepler Universitätsklinikum in Linz (OÖ) und Vize-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), im Rahmen einer Pressekonferenz zur heurigen Jahrestagung.

Was ist COPD?

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sind die Atemwege dauerhaft eng und entzündet. Das betrifft in Österreich bis zu 800.000 Menschen. Mehr als 80 Prozent der Erkrankten sind oder waren Raucher. Die Folgen des Qualmens zeigen sich erst zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, denn die Krankheit schreitet sehr langsam voran. Klassische Symptome wie chronischer Husten und Atemnot werden oft lange ignoriert. 

Neue Medikamente kommen zum Einsatz
Erstmals werden Biologika bei COPD verabreicht. „Diese Arzneien greifen gezielt in das Entzündungsgeschehen ein, indem sie bestimmte Botenstoffe blockieren. So kommt es neben weniger Entzündungsherden auch seltener zum ungünstigen Umbau der Lungenschleimhaut. Auf diese Weise entwickeln sich weniger Zellen, welche übermäßig Schleim produzieren. Das erleichtert das Atmen, Husten nimmt ab“, erklärt Prof. Lamprecht. „Diesbezügliche Studien zeigten, dass sich die Rate an Krankheitsverschlechterungen (Exazerbationen) verringerte, ebenso wie die Notwendigkeit, im Spital behandelt zu werden.“

Krankheitsschübe werden verringert
Dazu kommen neue, besonders vielversprechende interventionelle Methoden - direkt am erkrankten Gewebe eingreifend: Bei der so genannten „bronchialen Rheoplastie“ werden im Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bestimmte schleimproduzierende Zellen mittels elektrischer Energie abgetragen, also verödet. Das führt ebenfalls zu einer Verringerung der Schleimproduktion in der Bronchialschleimhaut, was wiederum die Häufigkeit von Krankheitsschüben reduziert. Weitere klinische Studien laufen.

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