Die Grazer Freiheitlichen stehen nun vor der ultimativen Zerreißprobe: Nach dem Misstrauensvotum gegen Stadträtin Claudia Schönbacher ruft diese nun zum außerordentlichen Stadtparteitag, wo es zum Showdown mit ihrem Konkurrenten und dem geschäftsführenden Obmann Axel Kassegger kommt.
Der Montagabend war für die Grazer FPÖ-Stadträtin und (vermeintliche) Parteichefin Claudia Schönbacher kein guter: In der Stadtparteileitungssitzung wurde ihr mit 15:10 Stimmen das Misstrauen ausgesprochen. „Als logische Konsequenz“, wie es Schönbacher bezeichnet, soll nun ein außerordentlicher Stadtparteitag Klarheit über die Zukunft der Partei geben.
Eigentlich wollten die Freiheitlichen nach dem turbulenten Ende der Ära Eustacchio mit einem Finanzkrimi um veruntreute Klubgelder mit der Doppelspitze Claudia Schönbacher und Axel Kassegger wieder durchstarten. Doch kann „die sogenannte Doppelspitze als gescheitert bezeichnet werden“, wie die Stadträtin am Dienstag mitteilte. „Es ist festzuhalten, dass die Verhältnisse in der Stadtparteileitung - die noch mit einem erheblichen Teil mit Eustacchio-Getreuen besetzt ist - in keiner Weise die Wünsche und Visionen der Mehrheit der freiheitlichen Mitglieder in Graz widerspiegeln. Daher ist die logische Konsequenz, die Führungsfrage der FPÖ Graz bei einem außerordentlichen Stadtparteitag zu klären“, stellt Schönbacher klar.
Finales Duell mit dem „System Eustacchio“
Beim Stadtparteitag kommt es nun offenbar zum finalen Duell mit dem „System Eustacchio“. „Da wollen wir klare Verhältnisse schaffen und so viele Leute wie möglich dazu einladen, mit uns den Weg der Transparenz, Aufklärung und Ehrlichkeit weiterzugehen. Ich stehe für Sauberkeit und werde mit ordnender Hand weiter die Partei führen. In der Zwischenzeit habe ich mir das Vertrauen der Leute erarbeitet und gehe daher von einer klaren Mehrheit aus, die mich mit den notwendigen Vollmachten ausstattet. Bis dorthin führe ich die Geschäfte der FPÖ Graz wie gehabt", sagt Schönbacher. Spannend ist dabei auch die Tatsache, dass die blauen Landesspitzen rund um Parteichef Mario Kunasek dem Treiben in der Grazer Partei seit Anbeginn offenbar machtlos gegenüberstehen.
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