Trotz Sturm, Regen und Kälte wurden in der Nacht und am Dienstag in Deutschkreutz mehr als 100 Migranten gefasst. Die Lage vor Ort ist so dramatisch, dass sich viele Menschen nicht mehr alleine aus dem Haus trauen.
Der Strom der illegalen Migranten ins Burgenland reißt nicht ab. Laut der Landespolizeidirektion werden pro Tag im Schnitt 400 Fremde an der ungarisch-burgenländischen Grenze aufgegriffen. Am Dienstag dürfte diese Zahl noch höher gelegen sein. Denn allein in Deutschkreutz gab es einen wahren Ansturm illegaler Migranten aus Syrien, Indien, der Türkei und Afghanistan. Polizei und Bundesheer standen im Dauereinsatz, kamen mit dem Aufgreifen der Fremden kaum hinterher. Noch während eine Gruppe von den Ordnungshütern auf Waffen und gefährliche Gegenstände durchsucht wurde, meldeten die ungarischen Kollege die nächsten illegalen Grenzgänger. Und während die Soldaten auf das Eintreffen dieser Männer warteten, erblicken sie eine andere Menschentraube, die über die Felder in Richtung Deutschkreutz marschierte.
Die Situation ist bereits unerträglich. Frauen und Familien trauen sich am Abend nicht mehr aus dem Haus.
Bürgermeister Andreas Kacsits zur „Krone“
Gefälschte Ausweisen oder gar keine Papiere
Der Aufforderung, sofort anzuhalten kamen manche der Fremden nicht nach und flüchteten, woraufhin Polizisten und Soldaten die Verfolgung aufnehmen mussten. Zwischen Mitternacht und dem frühen Nachmittag wurden laut „Krone“-Zählung allein in Deutschkreutz mehr als 100 Personen aufgegriffen. Etliche hatten überhaupt keine Papiere bei sich, einige teils offensichtlich gefälschte Ausweise.
Die Aufgegriffenen waren fast ausschließlich junge Männer. Während des „Krone“-Lokalaugenscheins war gerade einmal eine einzige Familie - Vater, Mutter und zwei kleine Kinder – dabei, sie stammte aus der Türkei.
Früher ging ich oft zwischen den Feldern hinter der Gemeinde joggen. Das traue ich mich nicht mehr und ich kenne viele Frauen, denen es so geht wie mir.
Eine Bürgerin zur "Krone"
In der Gemeinde selbst steigt die Wut auf das Versagen der Politik. „Ich traue mich nicht einmal mehr, meine Kinder im Garten spielen zu lassen“, so eine junge Mutter. Die Verunsicherung bei der Bevölkerung ist groß, viele haben Angst, dass es zu Übergriffen oder Belästigungen kommen könnte. Sowohl Bürgermeister Andreas Kacsits (VP) als auch seine Herausforderer Manfred Kölly (LBL) und Jürgen Hofer (SPÖ) fordern unisono einen effektiven Grenzschutz und die Abschiebung abgelehnter Asylwerber.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.