Florida wappnet sich

Landesweiter Stromausfall auf Kuba nach Hurrikan

Ausland
28.09.2022 07:54

Auf Kuba ist in Folge des Hurrikans „Ian“ die landesweite Stromversorgung zusammengebrochen. Der Wirbelsturm hatte zuvor im Westen der Karibikinsel eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Ausfall des nationalen Stromsystems, zum Teil verursacht durch den Sturm, habe die Infrastruktur beschädigt, zitierten Dienstagabend (Ortszeit) staatliche Medien den technischen Direktor des kubanischen Stromversorgers, Lazaro Guerra. Der US-Bundesstaat Florida hat sich bereits für den gefährlichen Hurrikan gerüstet. Das US-Hurrikanzentrum warnte an der Westküste Floridas vor einer lebensbedrohlichen Sturmflut und Orkanböen. 

Aktuell arbeite man auf Kuba an der Behebung der Probleme nach dem Hurrikan. Die Wiederherstellung der Stromversorgung sei ein komplizierter Prozess, der sich schrittweise in der Nacht und am Morgen vollziehen werde, hieß es vonseiten des staatlichen Stromanbieters UNE. In der Hauptstadt Havanna war nur in den wenigen Gebäuden, die über Generatoren verfügten, Licht zu sehen - vor allem in Hotels. Teile des Landes und auch der Hauptstadt hatten bereits den Großteil des Dienstags keinen Strom.

Das Gebäude El Capitolio Nacional ist während des Stromausfalls in Havanna zu sehen. (Bild: APA/AFP/YAMIL LAGE)
Das Gebäude El Capitolio Nacional ist während des Stromausfalls in Havanna zu sehen.
Ein Passagier schläft auf dem Boden, nachdem sein Flug aufgrund des Hurrikans Ian auf dem internationalen Flughafen Tocumen in Panama-Stadt verspätet war. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Ein Passagier schläft auf dem Boden, nachdem sein Flug aufgrund des Hurrikans Ian auf dem internationalen Flughafen Tocumen in Panama-Stadt verspätet war.

Das volle Ausmaß an Zerstörung noch unklar
Der Sturm war als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) im Westen Kubas auf Land getroffen. Er richtete große Zerstörung an: Es kam zu Überschwemmungen, Gebäude und Infrastruktur wurden schwer beschädigt, Bäume entwurzelt - auch in Havanna. Das volle Ausmaß war noch unklar. „Die Schäden sind groß, wenn auch noch nicht statistisch erfasst“, schrieb Staatspräsident Miguel Díaz-Canel nach einem Besuch der besonders betroffenen Provinz Pinar del Río bei Twitter.

Offizielle Angaben über mögliche Todesfälle gab es zunächst nicht. Die staatliche Stromgesellschaft schickte Hunderte Techniker für Reparaturen an der veralteten Infrastruktur in die betroffenen Provinzen.

„Lebensbedrohlich, mit verheerenden Auswirkungen“
Das Zentrum des Hurrikans zog inzwischen weiter in Richtung des US-Bundesstaates Florida: „Die Vorhersagen können sich ändern, aber im Moment sagen die Experten, dass dies ein sehr schwerer Hurrikan sein könnte, lebensbedrohlich und mit verheerenden Auswirkungen“, sagte US-Präsident Joe Biden am Dienstag (Ortszeit). Für 2,5 Millionen Menschen galten Evakuierungsanweisungen - zahlreiche Menschen brachten sich in Sicherheit.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern gewann der Sturm am Mittwochfrüh (Ortszeit) im Golf von Mexiko an Stärke und gilt nun als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Das Sturmauge befand sich demnach etwa 125 Kilometer westlich der Küste Floridas. Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatten Ausläufer des Wirbelsturms die Stadt Key West, den südlichsten Punkt des US-Staates, erreicht. In den sozialen Netzwerken waren Bilder von überschwemmten Straßen und meterhohen Wellen zu sehen.

Kraftwerke können Strombedarf nicht decken
Kubas Stromversorgung war schon vor „Ian“ sehr unzuverlässig. Die Infrastruktur ist veraltet, die Kraftwerke können den Strombedarf nicht decken. In vielen Teilen des Landes kommt es zu häufigen, langen Stromausfällen - manche Nutzer sozialer Medien berichteten in den vergangenen Monaten von täglichen Ausfällen von bis zu 18 Stunden.

In Havanna wurden im August aus „Solidarität“ mit dem Rest des Landes kontrollierte Stromausfälle eingeführt, die alle drei Tage vier Stunden dauern sollten - in der Praxis waren sie zuletzt weniger vorhersehbar. Häufige Stromausfälle in der heißesten Jahreszeit waren ein Auslöser von Massenprotesten gegen die Regierung im Juli 2021.

In Asien sorgt Tropensturm „Noru“ für Verwüstung
Auch in Südostasien richtet Extremwetter derzeit große Schäden an. In Vietnam wurden Hunderttausende Menschen vor Tropensturm „Noru“ in Sicherheit gebracht, zehn Flughäfen geschlossen. Es kam zu Stromausfällen. In den betroffenen Regionen gingen schon am Dienstag starke Regengüsse nieder, noch bevor „Noru“ überhaupt auf Land traf. Es sei voraussichtlich einer der heftigsten Taifune, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten das Land trafen, berichteten vietnamesische Medien. Zuvor hatte „Noru“ ab Sonntag mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde auf den Philippinen gewütet. Viele Gebiete sind überschwemmt, mehrere Menschen starben.

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