Florida wappnet sich

„Ian“ wird wohl stärkster Hurrikan seit 100 Jahren

Klima
28.09.2022 22:46

„Ian“ ist an der Westküste des US-Bundesstaats Florida nahe der Stadt Cape Coral auf Land getroffen. Es handelt sich um einen „extrem gefährlichen Hurrikan“, der durch Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde zu meterhohen Sturmfluten, Überschwemmungen und heftigen Regenfällen führen dürfte. Auf Kuba sorgte „Ian“ für große Zerstörung - dies ist auch in den USA zu befürchten. Mehr als 3200 Mitglieder der Nationalgarde in Florida stehen bereit, weitere 1800 bilden im Bedarfsfall eine Reserve.

Für 2,5 Millionen Menschen in der Region galten Evakuierungsanweisungen. Erste Fotos und Videos (siehe oben) zeigten im Bereich der Städte Fort Myers Beach, Cape Coral und Naples meterhohe Überschwemmungen.

Der Wirbelsturm soll die Stärke vier von fünf erreichen. Es sind Schäden an Infrastruktur und Kommunikationsleitungen sowie großflächige und anhaltende Stromausfälle zu befürchten.

Zeitfenster schließt sich
Das Zeitfenster schließe sich, hatte Floridas Gouverneur Ron DeSantis die betroffene Bevölkerung bereits am späten Dienstagabend eindringlich in einer Ansprache gewarnt. „Sie müssen sich jetzt in Sicherheit bringen, sonst bekommen Sie relativ bald heftige Auswirkungen des Sturms zu spüren“, sagte er.

Zitat Icon

Sie müssen sich jetzt in Sicherheit bringen.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis

Katastrophenschutzbehörde warnt Bürger
Die voraussichtlich von dem Sturm betroffene Region habe seit rund 100 Jahren nicht mehr einen solchen Hurrikan erlebt, warnte Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde Fema. Es sei wichtig, dass auch Menschen, die noch nicht lange in dem südöstlichen Bundesstaat lebten und wenig Erfahrung mit Wirbelstürmen hätten, die Sache ernst nehmen. Überschwemmungen könnten viele Gebäude beschädigen oder zerstören.

Nationalgarde aktiviert
Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es, mehr als 3200 Mitglieder der Nationalgarde in Florida seien aktiviert, weitere 1800 hielten sich für den Bedarfsfall bereit. Florida habe Soldaten und Ausrüstung an Stützpunkten im ganzen Bundesstaat positioniert, um sie für einen Einsatz in den vom Sturm betroffenen Gebieten vorzubereiten, so ein Sprecher des Ministeriums in Washington. Die Nationalgarde könne sich beispielsweise um die Räumung von Straßen kümmern und bei Such- und Rettungsaktionen helfen. Das Hurrikanzentrum warnte vor mehr als dreieinhalb Meter hohen „lebensbedrohlichen“ Sturmfluten.

(Bild: Agustin PAULLIER / RAMMB / AFP)

Große Zerstörung auf Kuba
Am Dienstag war „Ian“ als Hurrikan der Kategorie drei von fünf in Kuba auf Land getroffen. In der besonders betroffenen Provinz Pinar del Río sind zwei Menschen nach dem Einsturz ihrer Häuser gestorben. Landesweit fiel der Strom zwischenzeitlich aus. Der staatliche Stromanbieter kündigte an, dass die Versorgung schrittweise in der Nacht und in der Früh wiederhergestellt werde.

Video: „Ian“ wütete auf Kuba

Wegen der Stromausfälle und Störungen des Internetzugangs sowie der Telefonverbindungen erreichten nur allmählich Informationen aus den besonders betroffenen Gebieten in Kuba die Öffentlichkeit. Fotos zeichneten ein Bild großer Zerstörung - sie zeigten Trümmer in den Straßen, Häuser unter Wasser, entwurzelte Bäume, abgedeckte Häuser und überflutete Straßen. „Die Schäden sind groß, wenn auch noch nicht statistisch erfasst“, so Staatspräsident Miguel Díaz-Canel nach einem Besuch in der Provinz Pinar del Río.

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