Die Tierschutzorganisation BirdLife hat einen alarmierenden Bericht veröffentlicht: Fast die Hälfte aller Vogelarten weltweit ist rückläufig. Jede achte Art ist sogar vom Aussterben bedroht.
„Vögel sind ein Indikator für die Gesundheit unserer Umwelt. Doch wir ignorieren ihre Botschaften“, warnt Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich, am Donnerstag in einer Aussendung. Im Bestand nahmen im Untersuchungszeitraum für den Bericht „State of the World‘s Birds 2022“ nur sechs Prozent der Vogelarten zu.
Intensive Landwirtschaft und Klimawandel
Es gibt viele Gründe für den Rückgang der Bestände. Eine große Rolle spielt die Ausbreitung der landwirtschaftlichen Flächen und deren intensivierte Nutzung. Sie betrifft 73 Prozent aller bedrohten Arten. Die zunehmende Mechanisierung, der Einsatz von Agrochemikalien wie Pestiziden, Düngemitteln und Futtermittelzusätzen sowie die Umwandlung von Grünland in Ackerland habe dazu geführt, dass die Ackerlandvögel in Europa seit 1980 um 57 Prozent zurückgegangen seien, heißt es.
Nicht nachhaltige Abholzung und Waldbewirtschaftung seien ebenfalls bedeutende Probleme, vor allem außerhalb Europas. Auch die Klimakrise stelle eine erhebliche Bedrohung dar und zeige bereits verheerende Auswirkungen auf die Vögel der Welt. 34 Prozent der bedrohten Arten seien bereits betroffen und das sich verändernde Klima werde voraussichtlich schnell zu einem noch größeren Problem.
Doch wie sollte man auf diese dramatische Situation reagieren? Der Schutz bedeutender Lebensräume, die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme und die Bekämpfung der wichtigsten Bedrohungen für Vögel und die biologische Vielfalt seien dabei von entscheidender Bedeutung, meint der BirdLife-Chef. „Trotz des verheerenden Zustandes unserer Natur geben uns Vögel Grund zur Hoffnung“, so Wichmann, denn: „Sie zeigen, dass mit effektivem Handeln Arten gerettet werden können und sich die Natur erholen kann!“
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