Kiew überzeugt:

Dutzende frisch einberufene Russen bereits tot

Ausland
29.09.2022 16:15

Dutzende frisch rekrutierte Russen, die im Zuge der Mobilisierung einberufen worden sind, sollen bereits tot sein - davon geht die Regierung in Kiew aus. „Als würde ein Profiboxer gegen einen Schuljungen kämpfen“, beschrieb der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowitsch die Lage. „Sie sind schlecht ausgerüstet, haben keine Medikamente und sind mit rostigen Gewehren bewaffnet“, erklärte der Ukrainer. 

Die von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung Hunderttausender Reservisten hat zu Protesten und der Flucht zahlreicher russischer Männer geführt, sogar ehemalige Offiziere sind darunter (siehe Video). Angesichts dessen, was sie bei ihrem Einsatz im Konfliktgebiet in der Ukraine erwarten soll, ist das durchaus nachvollziehbar. Die neuen russischen Soldaten würden auf ihre Aufgaben im Kriegsgebiet auch nicht ordentlich vorbereitet werden, erklärte Arestowitsch der „Bild“-Zeitung.

Russische Rekruten vor in einem militärischen Rekrutierungszentrum in Bataysk (Bild: Associated Press)
Russische Rekruten vor in einem militärischen Rekrutierungszentrum in Bataysk
Diese Rekruten in Wolschski müssen ihre Zivilkleidung gegen Uniformen tauschen. (Bild: Associated Press)
Diese Rekruten in Wolschski müssen ihre Zivilkleidung gegen Uniformen tauschen.

Arestowitsch: Keine schlechte, sondern „einfach keine Ausbildung“
Es sei schwer zu sagen, wie viele frisch rekrutierte Russen bereits ihr Leben verloren hätten, so Arestowitsch: „Ich denke, es sind Dutzende von ihnen.“ Es würde nicht nur an Ausrüstung mangeln. „Sie haben überhaupt keine Ausbildung. Sie haben nicht einmal eine schlechte Ausbildung, sie haben einfach keine Ausbildung - es ist schrecklich. Es ist, als würde ein Profiboxer gegen einen Schuljungen kämpfen.“

Abfahrt vom Rekrutierungszentrum i Krasnodar (Bild: Associated Press)
Abfahrt vom Rekrutierungszentrum i Krasnodar

AKW Saporischschja als Druckmittel?
Die Aussichten Putins schätzt der Präsidentenberater nicht gut ein. „Die Russen haben 70 Prozent ihres Militärs verloren, ich sehe keine Gewinnstrategie für Putin.“ Vorstellbar ist, dass die Russen nun versuchen, in der Region Donezk weiter vorzudringen. „Er wird versuchen, das annektierte Gebiet zu verteidigen und uns mit taktischen Atomwaffen zu bedrohen. Er könnte Verhandlungen provozieren, indem er das Atomkraftwerk Saporischschja einsetzt. Er könnte Dinge tun, wie ukrainische Gasleitungen in die Luft jagen", so Arestowitsch.

Der ukrainische Berater nimmt an, dass der Krieg bereits nächstes Jahr zu Ende sei. „Ich denke, er wird nicht länger als bis zum Sommer 2023 dauern“, so Arestowitsch. Einem möglichen Atomwaffeneinsatz Moskaus gegenüber zeigte er sich unerschrocken: „Wir werden kämpfen. Wir werden nicht aufhören. Mental haben wir bereits gewonnen, selbst Atomwaffen können uns nicht aufhalten.“

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