Weil er „direkt für Pornografie geworben“ und damit gegen die allgemeinen Nutzungsbedingungen verstoßen hatte, war der offizielle Kanal von Pornhub auf Instagram Anfang September gesperrt worden. Nur vorübergehend, hieß es damals, doch nun hat die zu Facebook gehörende Foto-Plattform das Pornoportal dauerhaft deaktiviert. Pornhub reagiert mit offenem Protest.
Pornhub hatte auf seinem Instagram-Kanal, der zuletzt mehr als 13,1 Millionen Follower zählte, ausschließlich nicht-pornografische Fotos und Videos geteilt. Laut Dawn Hawkins, Geschäftsführerin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE), das gegen die sexuelle Ausbeutung vor allem Minderjähriger im Internet kämpft, hatte das Portal jedoch „direkt für Pornografie geworben“ und etwa Videos wie „Next Career Goal“ veröffentlicht, das Nutzer dazu ermutigen sollte, eine Karriere als Pornodarsteller anzustreben.
Instagram hatte daraufhin den offiziellen Pornhub-Kanal gesperrt. Auf das zunächst nur vorübergehende folgte nun jedoch das endgültige Aus: „Wir haben dieses Instagram-Konto dauerhaft deaktiviert, weil es wiederholt gegen unsere Richtlinien verstoßen hat“, sagte ein Sprecher des Instagram-Mutterkonzerns Meta in einer Erklärung gegenüber „Mashable“.
„Undurchsichtig, diskriminierend und heuchlerisch“
Als Reaktion auf das Verbot beschuldigte Pornhub in einem via Twitter geteilten offenen Brief Meta und Instagram der „undurchsichtigen, diskriminierenden und heuchlerischen Durchsetzung seiner eigenen Bedingungen und Richtlinien“.
„Wir verlangen eine Erklärung und Anleitung, warum unsere Konten ständig gelöscht werden und warum Inhalte, für deren Erstellung wir Geld ausgeben, um mit unserem Publikum in Kontakt zu treten, entfernt werden, auch wenn wir nicht gegen die Regeln von Instagram verstoßen“, heißt es in dem unter anderem an Meta-CEO Mark Zuckerberg und Instagram-Chef Adam Mosseri adressierten Schreiben, das neben Pornhub von zahlreichen Organisationen in der Porno-Industrie und bekannten Darstellerinnen unterzeichnet wurde.
Doppelmoral
Pornhub wirft Instagram zudem vor, mit zweierlei Maß zu messen: „Kim Kardashian hat ihren völlig entblößten Hintern für ihre 330 Millionen Follower gepostet, ohne dass Instagram irgendwelche restriktiven Maßnahmen ergriffen hat“, kritisierte das Portal. „Wir freuen uns, dass Kim und das künstlerische Team, das hinter dem Bild steht, ihre Arbeit frei auf der Plattform teilen können, fragen uns aber, warum uns die gleiche Behandlung verweigert wird.“
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