Die Linz Linien sollen in ihrer Stellungnahme erhebliche Gefahr für schwere Unfälle im Verzug gesehen haben. Und nach einer Sachverhaltsdarstellung der Polizei hat man sich - wie berichtet - schließlich dazu entschlossen, die erst am 19. September in Kraft getretene bauliche Sperre der Ferihumerstraße auf Höhe des Peuerbachgymnasiums wieder aufzuheben.
SPÖ und FPÖ sehen VP-Stadtvize und Mobilitätsreferent Martin Hajart für die aufgehobene Sperre verantwortlich. SP-Verkehrssprecher Florian Koppler geht deshalb hart mit ihm ins Gericht: „Hajart trägt die Verantwortung für das Chaos. Da nützt ihm auch der Ablenkungsversuch, die Verantwortung auf die zuständige Abteilung abzuschieben, nicht besonders. Er sollte sich mehr um seine operativen Aufgaben kümmern als um seine Selbstvermarktung.“
Ich habe in Absprache mit der Linz AG entschieden, dass umgehend Maßnahmen zur Sicherung der Kreuzung zu treffen sind, damit das beschlossene Pilotprojekt weitergeführt werden kann.
Klaus Luger, Linzer SP-Bürgermeister
Linz Linien sollen keine Sperre angestrebt haben
Pikant: Laut Koppler sollen die Linz Linien zu keiner Zeit eine Aufhebung der Sperre angestrebt haben. Ziel soll gewesen sein, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation darzulegen, um daraus etwaige Verbesserungen ableiten zu können.“ Ähnlich sieht’s FP-Klubobmann Wolfgang Grabmayr: „Erst die Begegnungszone am Hauptplatz, jetzt die Demontage der Sperre nur drei Tage vor Beginn des Urfahranermarktes – und Hajart versteckt sich hinter seinen Beamten.“
Das vorherrschende Chaos im Verkehrsressort muss enden! Die Stadt verdient eine vorausschauende und seriöse Verkehrspolitik für alle Verkehrsteilnehmer – VP-Stadtvize Martin Hajart ist gefordert.
Wolfgang Grabmayr, FP-Klubobmann
Luger verzichtet auf Rücksprache
Stadtchef Klaus Luger hat indes die Angelegenheit zur Chefsache ernannt: „Ich halte mein Versprechen zur Verkehrsberuhigung in der Ferihumerstraße gegenüber der Bevölkerung. Gerade in der Woche, in der am Samstag der Urfahraner Jahrmarkt beginnt, braucht es keine medialen Ankündigungen und Ausreden, sondern Taten.“ Ohne Rücksprache mit Hajart will er erst die Sicherung der Kreuzung gewährleisten und dann eine Straßenbahnkreuzung mit Ampel errichten lassen. Hajart dazu: „Ich wäre dafür gewesen, gemeinsam nach besseren Lösungen zu suchen. Eine Ampel ist keine Ideallösung.“
Eine dauerhafte Verbesserung der Situation lässt sich nur erreichen, wenn der vorhandene Straßenraum zugunsten der Öffis sowie des Fuß- und Radverkehrs neu aufgeteilt wird.
Helge Langer, Grünen-Klubobmann
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