Das Vorhaben von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), den ehemaligen ÖBAG-Chef Thomas Schmid in den ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss vorführen zu lassen, ist vorerst gescheitert. Die Suche nach dem ehemaligen Generalsekretär im Finanzministerium blieb am Mittwoch laut Auskunft der Polizei Wien erfolglos. An seiner ehemaligen Meldeadresse gab es dennoch eine skurrile Begegnung mit einem italienischen Staatsangehörigen ...
Laut Bericht der Landespolizeidirektion Wien, der der „Krone“ vorliegt, habe man Mittwochfrüh nach einer Anordnung des Innenministers versucht, Schmid an seiner ehemaligen Meldeadresse im 7. Wiener Bezirk vorzufinden. „Das Postfach war voll mit Werbeprospekten“, gab die Polizei zu Protokoll.
Auszug aus dem Polizeibericht zur versuchten Vorführung von Thomas Schmid:
Italiener ratlos: „Kenne niemanden mit diesem Namen“
Noch skurriler: Als man bei der Wohnungstür anläutete, öffnete schließlich ein italienischer Staatsangehöriger. Zum Aufenthaltsort von Schmid befragt, antwortete dieser, dass er niemanden mit diesem Namen kenne. Der Italiener habe lediglich die Wohnung über „airbnb“ von einer ihm unbekannten Person angemietet. Nur die Telefonnummer des Vermieters konnte er angeben.
Das Postfach war voll mit Werbeprospekten.
Landespolizeidirektion Wien zur Suche nach Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid
Schmid hat Wohnsitz ins Ausland verlegt
Laut Polizei wurden in der Folge keine weiteren Erhebungen zum Aufenthaltsort Schmids getätigt. Schmid hat seinen Wohnsitz mittlerweile ins Ausland verlegt, die Ladung in den Ausschuss aber erhalten. Die Opposition verlangte, dass die Polizei ihn dorthin vorführt. Karner gab schließlich der Landespolizeidirektion Wien den Auftrag, Schmid in Gewahrsam zu nehmen, wenn er nach Österreich kommt.
Allerdings dürfte die Polizei Schmid nur kurzzeitig anhalten - alles andere wäre unverhältnismäßig. Er müsste also knapp vor dem jeweiligen Befragungstag in Österreich auftauchen, um auch tatsächlich vorgeführt zu werden.
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