Jetzt ist sie also da, die CO2-Steuer: Ab Samstag belasten Tanken und Heizen unsere Geldbörse noch mehr ...
Wer sich am Freitag an einer Zapfsäule anstellte, war in guter Gesellschaft. Unzählige Österreicher (und zahlreiche Unternehmen samt ihrer Firmenflotten) nutzten die Gelegenheit, um unmittelbar vor Inkrafttreten der CO2-Bepreisung noch einmal den Tank zu füllen.
Ab Samstag kostet ein Liter Diesel knapp zehn Cent, ein Liter Benzin 8,6 Cent mehr (inkl. Mehrwertsteuer). Was das für unsere Geldbörsen bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen. Und auch für Erdgas und Heizöl muss tiefer in die Tasche gegriffen werden (siehe auch „Daten & Fakten“). Unterm Strich kostet eine Tonne - wie berichtet - ab heute 30 Euro netto.
„Jeder Euro kommt über den Klimabonus zurück“
Zuletzt wurde mehrfach eine Verschiebung der neuen Steuer gefordert - ohne Erfolg. Das Umweltministerium verweist in diesem Zusammenhang auf die laufende Gegenmaßnahme: „Jeder Euro, der durch den CO2-Preis eingenommen wird, kommt über den Klimabonus zurück zu den Menschen. Das ist in Europa einzigartig.“ Stand Freitag wurden österreichweit rund 6,3 Millionen Überweisungen getätigt und knapp 900.000 Gutscheine verschickt - 3,3 Milliarden Euro wurden bereits ausbezahlt, die jetzt über die CO2-Bepreisung wieder reingeholt werden sollen.
Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass wir die Abhängigkeit von fossiler Energie langfristig reduzieren müssen. Gleichzeitig behalten wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP)
Aber nicht überall, denn einige Branchen können sich die entstandenen Mehrkosten aus dem Finanzministerium wieder zurückholen. Darunter fallen besonders energieintensive Betriebe sowie die Land- und Forstwirtschaft. Bei dieser „Kompensation“ orientiert sich Österreich an Deutschland, wo es bereits seit dem Vorjahr eine CO2-Bepreisung gibt. Und Fluglinien zahlen keine CO2-Steuer, den sie zahlen bereits auf EU-Ebene über den Emissionszertifikate-Handel ein.
Was die -Steuer tatsächlich kostet (Angaben ohne Mehrwertsteuer):
Zu den ohnehin schon exorbitant steigenden Energiekosten kommt mit heute also noch was obendrauf. Das belastet aber nicht nur die Haushalte und Pendler. Der Samariterbund etwa fordert die Bundesregierung auf, einen Rettungsschirm für Sozial- und Rettungsorganisationen zu schaffen. „Auf uns lastet ein Kostendruck, der enorm ist. Auf Dauer können wir diesem Druck nicht standhalten“, erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes.
Oliver Papacek und H. Neudeck
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