Nach Annexionen
Selenskyj vermeldet militärische Erfolge in Osten
Wenige Stunden nach der Annexion mehrerer Gebiete durch Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Erfolge seiner Armee im Osten des Landes verkündet. „Jeder hat gehört, was in Lyman passiert“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht auf Samstag mit Blick auf die strategisch wichtige Stadt im gerade erst von Moskau einverleibten Gebiet Donezk.
Zuvor hatte bereits der Donezker Besatzungschef Denis Puschilin die fast komplette Einschließung russischer Truppen in Lyman durch ukrainische Soldaten eingestanden. „Das sind Schritte, die viel bedeuten für uns“, sagte Selenskyj. „Wir müssen unser ganzes Land befreien, und das wird der beste Beweis dafür sein, dass internationales Recht und Menschenrechte nicht von irgendeinem Terrorstaat gebrochen werden können.“
Mehr als sieben Monate nach Kriegsbeginn hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag neben Donezk auch die ukrainischen Gebiete Luhansk, Cherson und Saporischschja annektiert. International wird dieser völkerrechtswidrige Schritt allerdings nicht anerkannt.
Kiew will raschen Beitritt zur NATO
Als Reaktion auf die Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten durch Russland hat die Führung in Kiew am Freitag einen Antrag auf einen beschleunigten Beitritt zur NATO gestellt. „Faktisch haben wir unseren Weg in die NATO schon beschritten“, sagte Präsident Selenskyj. Nun solle es auch rechtlich betrachtet so sein.
Nach Angaben des 44-Jährigen ist die Ukraine bereit zum Beitritt, da die Zusammenarbeit mit der Militärallianz funktioniere und das Land während der Kämpfe gegen Russland seine Fähigkeit demonstriert habe, die westliche Waffentechnik zu integrieren.
Baltische Staaten befürworten Antrag
Die baltischen EU- und NATO-Staaten Estland, Lettland und Litauen befürworten ein beschleunigtes Verfahren für den NATO-Beitritt der Ukraine. „Die baltischen Freunde der Ukraine unterstützen voll und ganz die Aufnahme der Ukraine in die NATO so bald wie möglich“, schrieben die Außenminister Urmas Reinsalu (Estland), Edgars Rinkevics (Lettland) und Gabrielius Landsbergis (Litauen) am Freitagabend wortgleich auf Twitter.
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