In Jordanien erlebten Österreichs Profi-Triathletinnen Sara Vilic und Tanja Strohschneider bange Momente. Das Duo wurde im Training beschimpft und angegriffen. Platz drei wird da fast zur Nebensache.
Andere Länder, andere Sitten. Was aber Österreichs Profi-Triathletinnen Sara Vilic (Kärnten) und Tanja Strohschneider auf ihrer ersten (und wohl auch letzten) Jordanien-Reise erlebten, hatte mit normalen Sitten rein gar nichts mehr zu tun. Denn in Akaba erlebte das Duo einen Tag vor dem Continentalcup-Rennen bange Momente.
Plötzlich waren zehn Burschen da und beschimpften uns.
Sara Vilic
Da hatten sich Vilic, Olympia-Teilnehmerin von 2016, und Strohschneider neben dem öffentlichen Resort-Strand ein ruhigeres Hafenbecken zum Trainieren gesucht - ein Fehler. „Plötzlich waren zehn Burschen da und beschimpften uns. Ein paar schon beim Umziehen - wir haben gemerkt, dass ihnen das nicht passt: Frauen im Badeanzug und so“, erzählt Vilic.
Steine flogen auf Athletinnen
Dann schildert die 30-Jährige die erschreckenden Szenen: „Beim Schwimmen haben sie uns etwas umzingelt - und plötzlich mit Steinen beworfen! Da wurde es ernst und richtig gefährlich. Ein großer flog knapp an meinem Kopf vorbei, einer traf Tanja am Rücken.“ Die Sportlerinnen blieben vorerst aber im Wasser. „Wir fühlten uns da sicherer, sind ja schneller. Als mich einer der Buben angriff, hab ich ihn getaucht und wir sind weg.“
Wenn du beim Schwimmen fast gesteinigt wirst, weißt du, dass der internationale Triathlonverband ein Rennen in einem anderen Kulturkreis vergeben hat.
Wilhelm LILGE, Triathlon-Trainer
Am Ende seien 30 Burschen da gewesen, bedrängten auch Coach Willi Lilge. „Wir hatten mehr Glück als Verstand. Tanja hat nur einen blauen Fleck. Es hätte böse enden können.“
Stockerlplatz für Vilic
Auch war man wohl am falschen Ort. „Im Resort ist alles normal. Abseits merkt man die fremde Kultur - vor allem Frauen gegenüber“, erzählt Vilic, die am Samstag immerhin wieder lachen konnte: Dank Platz drei im Rennen, Strohschneider wurde Fünfte.
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