Mit 918.000 € dotiert

Medizin-Nobelpreis geht an Evolutionsforscher

Wissenschaft
03.10.2022 11:37

Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie 2022 geht an den schwedischen Mediziner und Biologen Svante Pääbo, für seine Forschungen auf dem Gebiet der menschlichen Evolution. Das hat am Montag das Nobelpreis-Komitee in Stockholm bekannt geben.

Svante Pääbo wurde der Preis „für seine Entdeckungen über die Genome ausgestorbener Homininen und die menschliche Evolution“ verliehen. Als Hominine werden alle Arten der Gattung Homo und deren menschliche Vorläufer zusammengefasst - also der heute lebende Mensch sowie seine (allesamt ausgestorbenen) Vorfahren, nicht jedoch die gemeinsamen Vorfahren von Schimpansen und Menschen.

Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie 2022 geht an den schwedischen Mediziner und Biologen Svante Pääbo, für seine Forschungen auf dem Gebiet der Evolution. (Bild: AFP/Jonathan Nackstrand)
Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie 2022 geht an den schwedischen Mediziner und Biologen Svante Pääbo, für seine Forschungen auf dem Gebiet der Evolution.
(Bild: dpa/Frank Vinken)

Pääbo ist Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Der Paläogenetiker sequenzierte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom, außerdem entdeckte er anhand eines Fingerknochens aus einer Höhle in Sibirien die Denisova-Menschen.

Pääbo erfuhr in Leipzig von seiner prestigeträchtigen Auszeichnung. Er sei am Telefon „überwältigt, sprachlos und sehr froh“ gewesen, berichtete der Sekretär der Nobelversammlung des Stockholmer Karolinska-Instituts, Thomas Perlman. Pääbo habe gefragt, ob er jemandem vor der Verkündung von der Auszeichnung erzählen dürfe. Er habe ihm dann gesagt, dass es in Ordnung sei, seiner Ehefrau davon zu berichten, sagte Perlmann.

Sohn eines früheren Nobelpreisträgers
Svante Pääbo ist der Sohn eines früheren Nobelpreisträgers in derselben Kategorie. Der 1955 in Stockholm geborene Forscher ist der Sohn von Sune Bergström, der 1982 gemeinsam mit zwei weiteren Preisträgern für „Entdeckungen in Bezug auf Prostaglandine und verwandte biologisch aktive Substanzen“ mit dem Preis ausgezeichnet worden ist.

(Bild: AFP/Jonathan Nackstrand)

Preis ist mit knapp 918.000 Euro dotiert
Im Vorjahr waren der US-Forscher David Julius und der im Libanon geborene Molekularbiologe Ardem Patapoutian geehrt worden. Prämiert wurden sie für Ihre Entdeckungen der menschlichen Rezeptoren für Temperatur- und Berührungsempfinden. Das Preisgeld beträgt auch heuer zehn Millionen schwedische Kronen (knapp 918.000 Euro) pro Kategorie.

Auszeichnungen für Physik und Chemie folgen
Am Dienstag erfolgt die Verkündung der Preisträgerinnen oder Preisträger für Physik- und am Mittwoch jene für Chemie. Nach den Wissenschaftspreisen wird wie gewohnt am Donnerstag der Literatur-Nobelpreis vergeben, am Freitag folgt der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet am kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften - die einzige, die nicht im Testament des schwedischen Erfinders Alfred Nobel vorgesehen war.

Geplant ist, dass die Übergabe der Preise heuer am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, wieder in Stockholm stattfinden soll. Dazu eingeladen werden auch die Gewinner der Jahre 2020 und 2021. In diesen beiden Jahren war die Verleihung Corona-bedingt in den Heimatländern der Preisträger durchgeführt worden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt