In unserer neuen Serie zeigen wir zusammen mit dem Bundeskriminalamt, wie Betrüger vorgehen. In diesem Fall begann der Kontakt unauffällig. Per WhatsApp kam eine Nachricht aufs Handy einer Mutter. Am Display stand der Name ihres Sohnes. Was dann passierte, ist für jeden Kontoinhaber ein Albtraum.
Nicht alle Eltern sind überrascht, wenn der Nachwuchs in einer Textnachricht um Geld bittet. Manche werden sich auch dann nichts denken, wenn dabei um die Kontonummer gebeten wird. Ein genauer Blick auf das Display könnte sich dennoch lohnen. Das Bundeskriminalamt (BK) warnt derzeit vor einer abgewandelten Form des Telefontricks. Die angezeigte Nummer und oder der Name könnten „gespooft“ sein. Wissen Sie, was das bedeutet?
Jede Identität möglich
Spoofing ganz allgemein ist ein englisches Wort für Täuschung oder Manipulation. Im konkreten Fall wurde der Mutter vorgetäuscht, dass die WhatsApp-Nachricht von ihrem Sohn stamme. Statt der tatsächlichen Absendernummer lässt sich - der Technik sei „dank“ - jede beliebige Identität auswählen und mitsenden. Für Betrüger ist das praktisch, denn bei unbekannten Nummern sind viele mittlerweile misstrauisch.
„Sohn“ bat um Kontonummer
Die Mutter war jedenfalls überzeugt, dass ihr Sohn um Geld bittet. Als nächstes bat er bzw. der Betrüger um Übermittlung ihrer Kontonummer, damit er einen bestimmten Betrag abheben könne. Eine Stunde später folgte ein Anruf mit unbekannter Nummer. Ein Mann gab sich als Bankmitarbeiter aus und wollte zunächst ihren Namen wissen. Um dann Erstaunliches mitzuteilen.
Von ihrem Konto sei eine Transaktion über 15.000 Euro getätigt worden. Er habe diese Überweisung nun aber gestoppt. Am nächsten Tag ging die Frau mit ihrem Sohn erst zur Polizei und dann zur Bank. Auf ihrem Konto fehlten tatsächlich 14.875 Euro. Bei genauerem Hinsehen stellte sich zudem heraus, dass im Chatverlauf mit dem Sohn zwar sein Name angezeigt wurde, die Telefonnummer jedoch nicht übereinstimmte. Eine bittere Erfahrung.
Es gibt in Österreich vermutlich kein Smartphone, das nicht schon einmal Ziel von Cybercrime war – sei es ein Betrugs-Anruf, sei es ein Malware-SMS!
BK-Sprecher Paul Eidenberger
Seien Sie schlauer als die Betrüger
Da niemand vor einem solchen Betrugsversuch gefeit ist, raten wir einmal mehr zur Vorsicht. Überprüfen Sie, ob der Name am Display mit der Ihnen bekannten Telefonnummer übereinstimmt. Andernfalls rufen Sie unter der in Ihren Kontakten gespeicherten Nummer zurück. So können Sie einem Spoofing gleich auf die Schliche kommen. Laut BK werden oft auch polizeiähnliche Nummern gespooft. Bleiben Sie auf der Hut!
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