Energy-Globe-Gründer Wolfgang Neumann vor der Österreich-Verleihung des „Umwelt-Oscars“ über Kindersorgen, die 19-Grad-Heizpläne und den Glauben an das Lösen von Problemen.
Vom nachhaltigen Dorf über eine smarte Schule bis zur Hochtemperatur-Wärmepumpe zur Abwärmenutzung in einer Molkerei: 20 Projekte gingen in das Rennen um den Energy Globe Austria, der am Freitag mit Unterstützung der Energie AG vergeben wird. Für Wolfgang Neumann (66), den Gründer des „Umwelt-Oscars“, ist es wichtiger denn je, Lösungen aufzuzeigen, wie der Gmundner betont.
„OÖ Krone“: Herr Neumann, Klimawandel, Pandemie, nun die Energiekrise. Wie geht’s Ihnen mit all diesen Problemen?
Wolfgang Neumann: Mich stört’s, dass heute alles totgejammert wird. Ich kenne eine Achtjährige, die zuletzt ihren Vater fragte: „Papa, macht’s für mich noch Sinn zu leben, wenn die Welt eh zugrunde geht?“ Das schockiert mich. Die Kinder brauchen etwas, woran sie sich aufrichten können. Da ist es wichtig, dass man Lösungen aufzeigt.
Das passiert mit dem von Ihnen aus der Taufe gehobenen Energy Globe schon seit mehr als 20 Jahren.
Wir hatten seit 2000 mehr als 30.000 Einreichungen weltweit - das sind alles umgesetzte Projekte.
Was macht Ihnen Mut?
Dass nicht alle Schwierigkeiten unlösbar sind. Ich denke da etwa an das Ozonloch, dass das große Problem war - und mittlerweile so klein wie noch nie ist.
Die Energiekrise kommt nun von allen Seiten: höhere Preise, die Angst vor einem kalten Winter, Maßnahmen zum Energiesparen.
Wichtig wäre, nicht mit den Fingern auf andere zu zeigen, sondern dass jeder bei sich anfängt, etwas zu tun statt zu jammern. Die Räume nur noch auf 19 Grad zu heizen, das ist schon wirklich kalt - da braucht’s einen goldenen Mittelweg.
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