Die Flachgauer Gemeinde Berndorf versucht seit dem Jahr 2010 Bohrungen im Ort zu verhindern. Die Energie-Knappheit hat nun die Diskussion um Förderungen wieder angeheizt.
In Berndorf läuten die Alarmglocken! Durch die Energiekrise wird die Diskussion um Gasförderung in Österreich wieder lauter. Noch im vergangenen Jahr hatten die Flachgauer Hoffnungen, dass die geplanten Bohrungen im Gemeindegebiet wegen der Energiewende endgültig ad acta gelegt werden. Jetzt schaut die Situation anders aus, nachdem die Gas-Lieferungen aus Russland schwächeln und für die Zukunft mehr als fraglich sind. Ein Gazprom-Speicher in Haidach ist weiter leer.
Gegner wollen bis zur letzten Instanz gehen
Bereits seit 2010 kämpft Herbert Maurer vom Verein „Schutz des Mangelsberges“ gegen die geplanten Bohrungen in Berndorf. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) soll es jetzt nicht geben. „Wir wollen gegen diese Entscheidung des Landes beim Bundesverwaltungsgericht berufen“, erklärt Maurer. Wenn notwendig, werde man auch den Schritt in die nächste Instanz beim Verwaltungsgerichtshof machen. Eine UVP ist erst ab einem täglichen Fördervolumen von 500.000 Kubikmetern Erdgas erforderlich. In Berndorf wären es bei drei Förderstellen ungefähr 120.000. „Die Anlage würde zu den 7-Fields gehören. Und da sind es dann weit mehr als die 500.000“, so der Berndorfer, der auch starke bedenken wegen der Wassersituation im Ort hat. Zum einen wäre bei der Einebnung des Geländes am Mangelberg die Versickerung gefährdet und zum anderen könnten bei den Bohrungen unterirdische Wasserströme zerstört werden. Diese sind für die Quellen besonders wichtig. Außerdem würde die Anlage im Nahbereich von Wohnhäusern entstehen. „Das wäre eine starke Beeinträchtigung“, ist Ortschef Johann Stemeseder besorgt.
Gemeinde bekommt nichts für Gasspeicher
Mit anderen Gas-Problemen kämpft Straßwalchen. Der Ort fordert finanzielle Mittel. Die großen Gasspeicher liegen unterhalb des Gemeindegebiets, zählen zu den größten Europas. Der Ort bekommt aber nur wenig Kommunalsteuer, sonst nichts. Das sollte sich laut Bürgermeisterin Tanja Kreer ändern. Momentan kassiert nur der Bund an den Lagerstätten.
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