„Krim an Russland ...“
Musk unterbreitet Friedensplan – Kiew lehnt ab!
Tesla-Gründer Elon Musk macht sich offenbar ernsthafte Gedanken darüber, wie man den Ukraine-Krieg am Verhandlungstisch lösen könnte. Am Montag schlug er auf Twitter einen Friedensplan vor, mit dem er sich die Wut der ukrainischen Regierung auf sich zog.
Der reichste Mensch der Welt ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter über einen Vier-Punkte-Plan abstimmen, der unter anderem neue Abstimmungen in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine unter UN-Aufsicht vorschlägt.
Weiters solle die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim Moskau zugeschlagen werden. Gleichzeitig würde die Wasserversorgung der Krim über den Kanal vom Fluss Dnipro garantiert werden. Das Szenario sei im Gegensatz zu einem Atomkrieg „sehr wahrscheinlich“, so der 51-Jährige.
Kiew reagierte auf dieses Szenario eines möglichen Endes des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit einer Gegenofferte. „Es gibt einen besseren Vorschlag“, schrieb der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, auf Twitter. Demnach werde die Ukraine ihr Territorium einschließlich der „annektierten Krim“ komplett befreien. Russland werde danach komplett demilitarisiert, müsse seine Atomwaffen abgeben und „kann niemandem mehr drohen“. Die russischen Kriegsverbrechen werden vor ein internationales Tribunal gebracht.
Selenskyj lässt über Musk abstimmen
In die Twitter-Debatte über ein Friedensszenario für die Ukraine von Musk mischte sich in Folge auch der der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein. „Welchen Elon Musk magst du mehr? Den Ukraine-Unterstützer oder den Russland-Unterstützer“, fragte der Staatschef am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter. Innerhalb von kurzer Zeit beteiligten sich mehrere Hunderttausend Menschen an der Umfrage. Über 90 Prozent bevorzugten den die Ukraine unterstützenden Musk.
Expliziter wurde der scheidende ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk. „Verpiss dich, ist meine sehr diplomatische Antwort an dich, Elon Musk“, schrieb er auf Twitter. „Jetzt wird kein Ukrainer jemals deinen verdammten Tesla-Scheiß kaufen. Also viel Glück.“
Musks Satelliten-Hilfe für die Ukraine
Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX stellt der ukrainischen Armee Starlink-Satelliten zur Verfügung. Damit hat sich laut dem deutschen Weltraumexperten Ulrich Walter die Effizienz der ukrainischen Infanterie um rund 300 Prozent gesteigert. Denn wenn andere Internetinfrastruktur ausfällt, können die Truppen weiterhin über Satelliten-Internet in Echtzeit kommunizieren und auf feindliche Bewegungen reagieren.
Der Chef der russischen Raumfahrt-Behörde, Dmitri Rogosin, kritisierte bereits vor Monaten den Milliardär wegen seiner Unterstützung der ukrainischen Regierung. Dafür werde sich Musk „wie ein Erwachsener“ verantworten müssen, tönte Rogosin im Chatdienst Telegram.
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