Die Angst vor einem Blackout, einem flächendeckenden Stromausfall, ist spätestens seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise bei einem Großteil der Oberösterreicher angekommen. Das Leben würde dann still stehen, das Radio wird zum wichtigsten Informationskanal. Der Sender auf der Gis hat für den Notfall bereits „aufgetankt“, um weiter senden zu können. Auch Spitäler, Blaulichtorganisationen bereiten sich auf den Ernstfall vor. Unklar ist noch, wie Schulen und Kindergärten bei Blackout reagieren sollen.
Vom Strom in der Steckdose bis zur Wasserleitung, vom Herd bis zum Internet - bei einem Blackout würde nichts mehr gehen. Landeshauptmann Thomas Stelzer nimmt das Risiko ernst, er sagt: „Wir haben gerade die Einsatzpläne für die Spitäler nachgeschärft.“ Kasernen werden zu „Schutz- und Hilfeinseln“, alle Blaulichtorganisationen sind vorbereitet.
„Krone“ besucht Sender
Für die Bürger wird ein Radio - betrieben von einer Kurbel oder mit Batterien - zum wichtigsten Informationskanal, denn der ORF muss laut Gesetz Informationen senden. Ein „Krone“-Besuch am Sender auf der Gis bei Lichtenberg, bestätigt, dass hier ebenfalls für den Notfall vorgesorgt wird. „Wir haben 10.000 Liter Diesel in einem Tank“, sagt Franz Steininger vom ORS-Sendernetz und „Hausherr“.
Immer wieder Tests
Derzeit wird das Notstromaggregat öfters in Probebetrieb genommen. Bei einem längeren Blackout muss es aber nach einer Woche Senden aufgetankt werden: „Unsere Hoffnung ist, dass uns dann das Bundesheer Nachschub beim Sprit bringt“, sagt Steininger. Verträge darüber gibt es allerdings keine. Außerdem: „Es gibt derzeit in Österreich nur zwei Tankstellen, die auch bei Blackout funktionieren“, äußert Steininger leise Bedenken, ob die Versorgungskette reibungslos funktionieren würde. Auch der Sender auf der Katrin in Bad Ischl könnte im Notfall senden.
Je größer die Fläche eines Blackouts ist, desto schwieriger ist es, die Netze hochzufahren. Wenn mehr Staaten betroffen sind, kann es länger dauern.
Josef Lindner, Geschäftsführer des OÖ Zivilschutzes
Wie geht Blackout in Schulen und Kindergärten?
Noch nicht alle Einrichtungen sind endgültig vorbereitet, die Notfallpläne für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen werden gerade ausgearbeitet. „Der Bund muss einheitliches Vorgehen festlegen“, betont Lindner. Er wünscht sich, dass bis Ende Oktober in allen Bildungsregionen klar ist, „ob die Kinder in der Schule bleiben können oder was man den Eltern kommuniziert.“ Die Einrichtungen sollen auch Zivilschutz-Notfallboxen bekommen: „Das läuft schon.“
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