„Brauner Wolf“-Sager

FPÖ fordert Distanzierung Van der Bellens

Politik
04.10.2022 15:31

Im Endspurt zur Hofburg-Wahl kocht nun auch der Konflikt zwischen der Israelitischer Kultusgemeinde (IKG) und der FPÖ wieder hoch. Anlass ist ein Facebook-Posting von IKG-Chef Oskar Deutsch am Montag anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung gemeinsam mit Amtsinhaber Alexander Van der Bellen. Darin bezeichnete Deutsch FPÖ-Herausforderer Walter Rosenkranz als „braunen Wolf im blauen Schafspelz“. Die FPÖ zeigt sich entrüstet und fordert von Van der Bellen, sich von den Aussagen seines Unterstützers zu distanzieren.

Die Beschimpfung eines Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten beschädige Österreichs Ansehen international. „Jetzt sind klare Worte des amtierenden Bundespräsidenten und eine Distanzierung von Deutschs Aussagen gefordert“, betont Generalsekretär Michael Schnedlitz, der von „skandalösen Aussagen“ spricht.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und IKG-Präsident Oskar Deutsch (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und IKG-Präsident Oskar Deutsch

„Es muss von Van der Bellen eine Erklärung geben“
Er gehe zwar nicht davon aus, dass Van der Bellen im Voraus von Deutschs Aussagen informiert war. Gerade deshalb müsse der Amtsinhaber, der einen kurzen und vor allem fairen Wahlkampf versprochen hat, aber reagieren. „Wenn nun einer seiner Unterstützer derart eskaliert und einen Mitbewerber um das Amt des Bundespräsidenten beschimpft, dann muss es von Van der Bellen eine Erklärung dazu geben.“

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz (re.) (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz (re.)

Hintergrund von Deutschs Aussagen ist ein Beitrag Rosenkranz‘ im 2009 erschienenen Sammelband „150 Jahre Burschenschaften in Österreich“, wo dieser in einer Auflistung von „Burschenschaftern als Leistungsträger“ zwischen 1918 und 1938 auch Männer mit explizit nationalsozialistischer Gesinnung genannt hatte. Deutsch sah darin eine Verharmlosung von Nazi-Verbrechen.

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