Wollte man sich nicht mit dem Prinzen anlegen? In Grünau im Almtal herrscht Aufregung um den Abbau von Kies nahe dem Wildpark. Dieser war bisher nur für Eigenzwecke genehmigt gewesen, jetzt wird es anders.
Um die Herzog von Cumberland Stiftung von Ex-Vorstand Ernst August Prinz von Hannover und seines Nachfolgers Ernst August jun. von Hannover gibt es in Grünau wieder Wirbel. Auslöser ist eine öffentliche Gemeinderatsdebatte über die Erweiterung des Kiesabbaus in unmittelbarer Nähe zum Wildpark und der Konrad Lorenz Forschungsstelle.
Auch Deponie soll kommen
Die Schotterentnahme für den Eigenverbrauch auf den Forststraßen der Stiftung erfolgt seit langem, künftig soll dies auf einer größeren Fläche auch gewerbsmäßig möglich sein. Anrainer befürchten deshalb eine Verkehrslawine. Auch die Errichtung einer Deponie geistert herum.
Durchwinken im Gemeinderat
„Aus Respekt vor dem großen Namen wurde im Gemeinderat das Projekt durchgewunken. Auch von den Vertretern des Wildparkes und des Forschungsinstitutes kamen keine Bedenken, dies könnte mit der Abhängigkeit zusammenhängen“, meint ein Grünauer, der anonym bleiben möchte. Auf den Verstoß gegen die örtlichen Raumordnungsziele, den Schutz der Umwelt und ein Verkehrskonzept soll nicht eingegangen worden sein.
20 bis 25 Lkw pro Tag
Laut Bürgermeister Klaus Kramesberger (SP) hat die Gemeinde als angrenzender Grundbesitzer nur ein Stellungnahmerecht, das Projekt könne sie gar nicht verhindern. Während er der „Krone“ keine Zahlen nennen konnte, erklärte er im Gemeinderat, dass nur überschüssiges Material verkauft werde und jährlich der Abbau von 10.000 Kubikmetern Schotter geplant ist. Bei 40 bis 50 Arbeitstagen würde das 20 bis 25 Lkw pro Tag bedeuten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.