Geheime Dokumente

Trump schaltet nun den Supreme Court ein

Ausland
05.10.2022 08:55

Ex-US-Präsident Donald Trump lässt nichts unversucht, um die Ermittlungen rund um bei ihm gefundene Geheimdokumente im Keim zu ersticken. Nun hat der Republikaner das Oberste Gericht des Landes eingeschaltet. Trumps Anwälte beantragten am Dienstag beim Supreme Court, die Entscheidung einer Vorinstanz aufzuheben. Alles dreht sich um folgende Frage: Wer hat Zugriff auf die rund 100 beschlagnahmten Geheimunterlagen?

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa im US-Bundesstaat Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte diverse Verschlusssachen, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Dieses Material hätte dem Gesetz nach eigentlich an das Nationalarchiv gegeben werden müssen. Unter den - dem FBI zufolge - Tausenden Unterlagen waren rund 100 als geheim gekennzeichnete Dokumente.

Erste kolportierte Details zur Hausdurchsuchung bei Trump zeichnen ein verheerendes Bild. (Bild: AFP/Olivier Douliery)
Erste kolportierte Details zur Hausdurchsuchung bei Trump zeichnen ein verheerendes Bild.

Neutraler Prüfer sichtet Dokumente
Ende September erzielte das US-Justizministerium vor Gericht einen wichtigen Erfolg. Das Berufungsgericht entschied, dass die Ermittler einen Teil der beschlagnahmten Dokumente für ihre Arbeit weiterhin verwenden dürfen. Es hob damit die Entscheidung eines Gerichts in Florida auf. Das hatte den Ermittlern zunächst die Verwendung der als geheim gekennzeichneten Dokumenten untersagt, solange sich der von Trumps Team gewünschte neutrale Prüfer Raymond Dearie mit den Unterlagen beschäftigt.

Ermittler konnten in Trumps Anwesen brisante Dokumente sicherstellen. (Bild: AFP/US Department of Justice)
Ermittler konnten in Trumps Anwesen brisante Dokumente sicherstellen.

Trump will Dokumente freigegeben haben
Da es sich um einen Eilantrag handelt, dürfte das Oberste Gericht recht bald über das weitere Vorgehen entscheiden. Dies könnte bereits in den kommenden Tagen passieren. Trump hatte die Ermittlungen immer wieder als politisch motiviert bezeichnet und jegliche Verantwortung von sich gewiesen. Er verteidigte sich immer wieder damit, die Verschlusssachen freigegeben zu haben.

In einem Interview hat er zuletzt sogar behauptet, ein US-Präsident könne geheime Dokumente einfach freigeben, in dem er es sage - oder nur darüber nachdenke. Tatsächlich gibt es für die Freigabe von Dokumenten ein formelles Verfahren mit mehreren hochoffiziellen Schritten. Die Freigabe hätte auch während Trumps Amtszeit erfolgen müssen - und nicht nachträglich.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt