Weltmeister Magnus Carlsen sorgt für ein weltweites Interesse. 87 Teams bedeuten beim Vereins-Europacup ein neues Rekordfeld. Die Veranstalter gehen mit äußerst strengen Kontrollen gegen Betrüger und jegliche Schummelversuche vor.
Handy, Uhr, Kugelschreiber. Jedes auch nur irgendwie elektronische Gerät muss das „Krone“-Team vor dem Turniersaal im Europahaus abgeben. Spieler, Schiedsrichter, Funktionäre, Journalisten – alle werden vor dem Eingang wie am Flughafen durchleuchtet. Es geht dabei weniger um die Sicherheit beim Vereins-Europacup, die Veranstalter in Mayrhofen wollen mit allen Mitteln einen Betrug in der „Champions League“ im Schach verhindern.
Schwindler sorgten immer wieder für Aufsehen, im Moment gehen aber in der Szene die Wogen hoch. Weltmeister Magnus Carlsen unterstellte nach einer überraschenden Niederlage US-Senkrechtstarter Hans Niemann betrogen zu haben. Vibrierende Analkugeln sollen Züge vorgeschlagen haben. Der Weltverband Fide ermittelt.
Keine Interviews
Der norwegische Superstar spielt mit seinem norwegischen Verein Offerspill Chess im Zillertal mit. Weil es für den 31-Jährigen das erste Turnier seit dem Skandal ist, herrscht weltweites Interesse. Carlsen gab aber noch kein Interview. Bemerkenswert. Der beste Schachspieler aller Zeiten ist beim Europacup in Mayrhofen einer unter vielen. Kein Applaus, keine Ankündigung, als er gestern in Jeans, weißen Sneakern und einem Sweater knapp vor 14 Uhr den Turniersaal betrat.
Nach einem Remis am Montag gelang Carlsen am Dienstag ein Sieg. Er gewann auf Brett eins mit den weißen Steinen gegen den deutschen Großmeister Alex Naumann nach 2:53 Stunden.
Ungewöhnlich für eine Sportveranstaltung ist, dass Zuschauer ausgeschlossen sind. Dabei wäre das Europahaus sicher ausverkauft, es gab viele Anfragen für Tickets. Fans können das Turnier online verfolgen, die Spiele werden im Internet mit 15-minütiger Verspätung übertragen. Das Turnier läuft bis Sonntag. Mayrhofen verzeichnet mit 87 Teams ein Rekordfeld beim Vereins-Europacup, es wird täglich auf 242 Brettern zeitgleich gespielt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.