Schlag für Truss
Minister: König Charles soll zu Klimagipfel reisen
In der Debatte um König Charles‘ Absage zur Teilnahme am diesjährigen Weltklimagipfel hat sich ein britischer Minister gegen die Regierungslinie gestellt. Alok Sharma, der aktuell noch Präsident des UNO-Weltklimagipfels und gleichzeitig Mitglied der britischen Regierung ist, sagte in einem Interview: „Ich bin auf jeden Fall dafür, dass seine Majestät teilnimmt, und höre das auch aus aller Welt.“
Klar sei Charles „Staatsoberhaupt in Großbritannien, aber er ist auch Staatsoberhaupt in anderen Ländern“. Einige davon seien schon heute besonders stark von der Klimakrise betroffen, so Sharma in dem BBC-Gespräch am Dienstagabend.
Der Palast hatte zuvor bestätigt, dass der König im November nicht zum Gipfel nach Ägypten reisen wird. Berichten zufolge wurde dies auf Anraten der neuen britischen Premierministerin Liz Truss entschieden. Charles - ein schon lange engagierter Vorkämpfer für den Klimaschutz - soll zuvor bereits Pläne und Verabredungen für das Treffen getroffen haben. Doch als britisches Staatsoberhaupt handelt der König traditionell im Einvernehmen mit der Regierung.
Truss gilt schon als angezählt
Auch bei anderen Themen hatten Mitglieder der Truss-Regierung in den vergangenen Tagen die Kabinettsdisziplin gebrochen und sich gegen die offizielle Regierungslinie ausgesprochen. Die Premierministerin gilt bereits wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt als angezählt.
Ebenfalls Kritik an der Entscheidung übte der australische Staatssekretär für Verteidigung und den Wandel zur Republik, Matt Thistlethwaite, der den Vorgang als Argument für die Abschaffung der Monarchie in Australien nutzte: „Die britische Premierministerin hat unser Staatsoberhaupt davon abgehalten, an der COP27-Konferenz teilzunehmen. Wir brauchen ein Staatsoberhaupt, das die Hoffnungen des australischen Volks vertritt.“
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