Der Motorsport-Weltverband (FIA) hat die Veröffentlichung eines Gutachtens einer seit Monaten dauernden Kostendeckelüberprüfung in der Formel 1 kurzfristig erneut verschoben. Eigentlich war erwartet worden, dass am (heutigen) Mittwoch endlich die Frage geklärt wird, ob Teams im vergangenen Jahr zu viel Geld ausgegeben haben. Der Bericht wurde seit dem Frühjahr schon mehrfach verschoben und soll nun am kommenden Montag nach dem Großen Preis von Japan vorgestellt werden
„Die Analyse der eingereichten Finanzdaten ist ein langwieriger und komplexer Prozess, der noch andauert“, teilte ein FIA-Sprecher mit. Medienberichte legten zuletzt nahe, dass zwei Teams gegen die Regeln verstoßen haben sollen. Spekuliert wurde über Red Bull und Aston Martin mit Sebastian Vettel, wobei Red Bull in Max Verstappens erster Weltmeister-Saison mit geschätzten 7,5 Millionen Dollar enorm überzogen haben soll.
Die FIA wollte diese Berichte nicht bestätigen und verwies sehr energisch darauf, dass noch kein Ergebnis vorläge und man sich von öffentlichen Spekulationen nicht beeinflussen lassen werde. „Die FIA wiederholt, dass bis zum Abschluss keine weiteren Informationen bereitgestellt werden“, hieß es am Mittwoch.
Die zehn Rennställe hatten sich in der vergangenen Saison dazu verpflichtet, ihr Budget auf 148,6 Millionen US-Dollar (derzeit etwa 151,8 Millionen Euro) für die ganze Saison zu begrenzen. Das sollte die Chancengleichheit erhöhen, auch wenn wichtige Posten wie die Fahrergehälter nicht mitgerechnet werden. Der Plan wurde von allen Teams gemeinsam ausgearbeitet.
Aufgekommen war das Thema in der Vorwoche im Fahrerlager in Singapur. Besonders Red Bull ärgerte es, dass sie selbst auf diese Weise in den Fokus rückten. Der Rennstall vermutete einen Angriff der Konkurrenz dahinter. Womöglich wurde etwas zu Journalisten durchgestochen, um Unruhe im Fahrerlager zu stiften, hieß es. „Ich würde wirklich gerne wissen, wo diese Information herkommt“, sagte Teamchef Christian Horner in Singapur. Die Annahme, dass „Fia-Mitarbeiter sensible Informationen offengelegt haben“, sei unbegründet", hieß es vom Verband.
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