Ja, er ist eine echte Legende: Reinhold Messner ist einer der berühmtesten noch lebenden Bergsteiger. Der Südtiroler hat vor 44 Jahren gemeinsam mit dem Nordtiroler Peter Habeler erstmals den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoff bezwungen. Er hat seine Popularität seither auch dafür genützt, manch wichtige Gedanken einer breiten Masse zu vermitteln. Nicht selten polarisierten seine Aussagen. Das tun seine neuesten Meldungen, die er in einem Buch versammelt, über das wir heute in der „Krone“ berichten, nun ganz besonders: Denn da geht er hart mit der „Fridays for Future“-Generation ins Gericht. Wirft den jungen Leuten vor, dass ihre Proteste nachhaltig gar nichts nützten. Sie seien in jenem Wohlstand großgeworden, der erst durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen ermöglicht wurde. Er geht dabei nicht nur auf „Fridays“-Ikone Greta Thunberg los, sondern gleich auf die Jugend in Summe. Er lasse sich von dieser Generation nicht nachsagen, „dass wir die Erde mutwillig zerstört haben“. Ihn plage kein Schuldgefühl. Immer wieder kommt er darauf zurück, dass seiner Generation vorgeworfen werde, hemmungslos mit Ressourcen umgegangen zu sein. Und er wirft im Gegenzug den jungen Leuten vor: „Sie lassen untertags das Licht brennen, angebissene Brote oder Äpfel bleiben auf dem Küchentisch liegen, kein Bock auf Mülltrennung.“ Ja, so schlimm sind sie, die Jungen - zumindest in den Augen dieser Verkörperung des „alten weißen Mannes“. Und was sagt dazu die Wiener „Fridays“-Aktivistin Lena Schilling? Die 21-Jährige weist im „Krone“-Interview zurück, dass man der Generation des 78-jährigen Ex-Bergsteigers einen Vorwurf mache. Im Gegenteil. Schilling: „Es gibt viele Menschen in seinem Alter, die an unserer Seite stehen.“ Sie wolle ihre Generation gar nicht rechtfertigen, aber: „ich finde es sehr schade, dass er offenbar die Verantwortung auf junge Menschen abschiebt.“ Ja, schade. Es wäre wirklich interessant, auf das zurückzukommen, was sich die junge Aktivistin wünscht: Eine kritische direkte Auseinandersetzung mit der Bergsteiger-Legende.
Harte Schule. Nicht nur Schüler und Ex-Schüler wissen, dass nicht alle Lehrer wirklich gut sind und ihren Stoff auch gut vermitteln können. Sondern das wissen natürlich auch die Lehrer - die guten zumindest. So wie „Wut-Lehrerin“ und Buch-Autorin Susanne Wiesinger, die sich mit diesem Thema heute in ihrer „Krone“-Kolumne „Harte Schule“ beschäftigt. Sie stellt den begeisternden Professor und neuen Nobelpreisträger Anton Zeilinger in den Mittelpunkt. Besonders gefallen habe ihr, dass Zeilinger in einem Interview erzählte, wie sehr ihn sein Lehrer für die Physik begeistert hatte und dass er betonte, wie wichtig es sei, dass Lehrer vom Lehrstoff, den sie ihren Schülern beibringen sollen, selbst begeistert sind. Wiesinger meint: „Herr Zeilinger hat völlig recht. Der Schlüssel zu gutem Unterricht ist die Begeisterung der Lehrer. Einerseits für das Fach, andererseits, die Schüler ebenfalls dafür zu begeistern.“ Wiesinger, die stets einen analytischen Blick auf das Schulsystem hat, sieht aber auch, dass gerade das den angehenden Lehrern viel zu wenig vermittelt wird. Sie bekrittelt: „Denn das Wichtigste, den Schülern Lehrstoff mit Begeisterung näherzubringen, scheinen wir in der neuen Ausbildung wie auch in unserem bürokratischen Schulalltag immer öfter zu vergessen.
Danke, Herr Professor Zeilinger, dass Sie uns wieder daran erinnert haben!“ Ja, hoffentlich wird auf den Nobelpreisträger gehört!
Kommen Sie gut durch den Freitag!
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