Nach erneuten Kämpfen
EU will „zivile Mission“ nach Armenien entsenden
Mehr als 200 Tote haben die jüngsten Kämpfe zwischen den Ex-Sowjetrebuliken Armenien und Aserbaidschan im September gefordert. Die beiden Seiten werfen sich gegenseitig Angriffe bzw. Sabotageversuche im Grenzgebiet vor. Nun will die EU eine „zivile Mission“ entsenden, um bei der Festlegung der Grenzen zwischen den beiden verfeindeten Staaten zu helfen.
Dies wurde offenbar bei einem Treffen zwischen dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan, dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel vereinbart. Ziel der Mission sei es, Vertrauen zwischen beiden Ländern aufzubauen. Sie soll im Oktober beginnen und maximal zwei Monate dauern.
Die Schutzmächte der beiden Staaten
Die beiden Kaukasusrepubliken sind verfeindet. Nach einem ersten Krieg in den 1990er-Jahren hatten sich Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut einen Krieg um die umstrittene Region Berg-Karabach geliefert. Die sechswöchigen Gefechte mit mehr als 6500 Toten wurden durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben.
Armenien ist militärisch mit Russland verbündet, das aber auch freundschaftliche Verbindungen zu Aserbaidschan aufrechtzuerhalten versucht. Aserbaidschan wird militärisch und finanziell von der Türkei unterstützt.
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