Aktivisten geehrt

Friedensnobelpreis: Statement gegen Putins Krieg

Ausland
07.10.2022 11:08

Die wichtigste politische Auszeichnung der Welt, der Friedensnobelpreis, geht heuer an den Menschenrechtsanwalt Ales Bialiatski aus Weißrussland, die russische Menschenrechtsorganisation Memorial sowie die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties (CCL). Das teilte das Nobelkomitee am Freitagvormittag in der norwegischen Hauptstadt Oslo mit. Die Vergabe war überschattet vom seit gut sieben Monaten tobenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine, in dem auch Weißrussland eine tragende Rolle spielt.

Die Friedenspreisträger würden die Zivilgesellschaft in ihren Heimatländern repräsentieren, so die Begründung der Jury. „Sie setzen sich seit vielen Jahren für das Recht auf Kritik an der Macht und den Schutz der Grundrechte der Bürger ein. Sie haben herausragende Anstrengungen unternommen, um Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren. Gemeinsam zeigen sie die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie.“

Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial (das Bild zeigt den Eingang zum Moskauer Büro) ist einer der drei Gewinner des diesjährigen Friedensnobelpreises. (Bild: AFP/Alexander Nemenov)
Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial (das Bild zeigt den Eingang zum Moskauer Büro) ist einer der drei Gewinner des diesjährigen Friedensnobelpreises.

Mehr als 340 Nominierungen
Insgesamt 343 Kandidatinnen und Kandidaten, 92 Organisationen und 251 Persönlichkeiten waren dieses Jahr für die Auszeichnung nominiert - die zweithöchste Gesamtzahl an Nominierungen überhaupt. Wer darunter ist, wird traditionell aber 50 Jahre lang geheim gehalten.

Im Vorjahr ging der Friedensnobelpreis an Maria Ressa und Dimitri Muratow. Die beiden Journalisten wurden für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist, ausgezeichnet.

Den Abschluss der Nobelpreis-Vergaben bildet am Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften - übrigens die einzige, die nicht im Testament des schwedischen Dynamit-Erfinders Alfred Nobel vorgesehen war.

Auszeichnung ist mit 920.000 Euro dotiert
Verliehen werden die Preise alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Stifters Alfred Nobel. Pro Kategorie gibt es seit dem Vorjahr ein Preisgeld in der Höhe von zehn Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet knapp 920.000 Euro).

Die Übergabe der Preise soll heuer am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, wieder in Stockholm stattfinden. Dazu eingeladen werden auch die Gewinner der Jahre 2020 und 2021. In diesen beiden Jahren war die Verleihung Corona-bedingt nur in den Heimatländern der Preisträger durchgeführt worden.

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