Trotz Mega-Blackout

Ried überrascht Wolfsberg, bleibt aber Letzter

Fußball National
09.10.2022 16:20

Die SV Ried ist am Sonntag mit einem überraschenden 2:1-(2:0)-Sieg beim WAC aus der Krise getaucht. Leo Mikic (17.) und Tin Plavotic (33.) sorgten nach drei Niederlagen in Folge für den zweiten Saisonsieg, den ersten seit 30. Juli. Eine Woche nach dem Tiefschlag im Kellerderby gegen Altach zogen das Schlusslicht aus dem Innviertel damit wieder mit Altach gleich (je 8 Punkte).

Der Treffer des WAC, der optisch dominierte, aber kaum zu Chancen kam, war einem Eigentor von Matthias Gragger in der Nachspielzeit geschuldet (91.). Nach drei Siegen en suite gab es wieder einen Rückschlag, in der Tabelle rutschte die Elf von Robin Dutt zurück hinter Austria Klagenfurt auf Platz fünf und konnte auch noch vom punktegleichen Rapid (ab 17.00 Uhr im Wiener Derby) überholt werden.

Nur die Anfangsphase gehörte ganz klar den Hausherren, die über Thierno Ballo und Tai Baribo bei einem geblockten Schuss (3.) gleich auch gefährlich wurden. Umso überraschender kam die Führung der Gäste: Nach einem schönen Zuspiel durchs Mittelfeld in die Spitze legte Wießmeier auf Mikic quer, der locker zu seinem zweiten Saisontor einschoss.

Der WAC tat sich gegen die tief stehenden Rieder in der Folge schwer, zu Chancen zu kommen, die Innviertler präsentierten sich hingegen als Meister der Effizienz. Nach gut einer halben Stunde köpfelte Plavotic infolge eines Eckballs völlig unbedrängt zum 2:0 ein. Die beste Gelegenheit der Hausherren resultierte kurz vor der Pause aus einem Schnitzer von Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger, der schlecht angenommene Rückpass rollte knapp am Tor vorbei (44.).

Gleich nach Wiederbeginn verhinderte WAC-Tormann Hendrik Bonmann gegen Christoph Monschein die Vorentscheidung (49.), später zielte der bedrängte Stürmer am Tor vorbei (60.) bzw. musste sich einmal mehr Bonmann geschlagen geben (65.). Die Gäste waren dem 3:0 näher als der WAC dem Anschlusstreffer. Die Kärntner fanden kein Rezept, um die kampfstarken Rieder zu knacken. Im gesamten Spiel gaben Mario Leitgeb und Co. einen einzigen Schuss auf das Tor ab.

In der Nachspielzeit brachte Gragger mit einer Slapstickeinlage den WAC aber noch einmal zurück ins Spiel, sein Rückpass auf Sahin-Radlinger geriet viel zu hoch und senkte sich über den Schlussmann hinweg zum 1:2 ins eigene Tor. In der Schlusssekunde hielt Sahin-Radlinger noch einen Köpfler von Raphael Schifferl, wenig später konnte Christian Heinle dann aber doch aufatmen. Der Druck auf den angezählten Ried-Coach dürfte vor dem kommenden Gastspiel bei Rapid wieder etwas abgenommen haben.

Die Reaktionen:

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Es wird kein einmaliger Ausrutscher sein, es darf bloß nicht so oft sein. In einer Saison von 22 Spielen im Grunddurchgang und zehn nachher noch im Play-off ist es normal, dass man ein paar Spiele dabei hat. An dem Tag, wo es passiert, so wie heute, fällt es einem schwer es zu akzeptieren. Ich muss aber dem Trainerkollegen (Christian Heinle, Anm.) ein Kompliment machen, in so einer Situation trotz des Drucks die Mannschaft so auf den Platz zu bringen. Und vielleicht an alle anderen da draußen: Lasst die Trainer einfach in Ruhe arbeiten.“

Christian Heinle (Ried-Trainer): „Man hat heute in vielen Aktionen gesehen, dass Dinge leichter gehen, die vorher schwierig gegangen sind. Es freut mich irrsinnig fürs ganze Team, fürs ganze Umfeld, für alle die mitleiden. Es ist nur ein Befreiungsschlag heute gewesen, aber wir wissen, dass das heute der erste Schritt war.“

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(Bild: KMM)



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