Es beginnt harmlos: Frank (Klaus Müller-Beck) wird vom Arbeitslosen zum Aufsteiger, denn nun verdient er als Drohnenpilot gut. Als er mit seiner Frau Jane (Eva-Maria Aichner) einen Sohn bekommt, scheint das Glück perfekt.
Heldenreise ins Unbekannte
Doch dem Sohn (Benedikt Steiner) fehlt der Po, dahinter steht ein alter Fluch. Er bekommt einen personifizierten „Cyberpo“ (Jonatan Salgado Romero), der nun sein „digitales Hirn“ ist. Als Drohnenpilot Frank ein Umerziehungslager blutig torpediert, gerät er in Selbstzweifel und bricht auf in die „echte Landschaft“, um herauszufinden, was vor sich geht.
Seine Reise wird zur Odyssee durch ein Universum, in dem alte Mythen aus Europa und Fernost mit einer Computergame-Ästhetik in Bild, Sprache und Handlung verschmelzen. Die „weiße Knochenfrau“ (Markus Ransmayr) oder die „Frau mit dem Baum“ (Lorena Emmi Mayer, Rebecca Hammermüller) sind ebenso wirkmächtig wie Jane, die an der digitalen Kontrolle von Emotionen arbeitet oder wie ein Machthaber, der einem Gen-Programm entspringt.
Ein dichtes Geflecht
Zugleich imitiert die Dramaturgie eine Kultur, die ihre Mythen mündlich überliefert. Und so entfaltet sich die „posthumane Geschichte“ als komplexes, unberechenbares Geflecht an Bildern und Erzählfäden, das absichtlich nicht eindeutig fassbar bleibt.
Mit neuen Elementen
Ostertags Inszenierung kommt einem brisanten Zeitgefühl zwischen Größenwahn und Regression der Menschheit nahe. Das lustvoll spielende Ensemble lässt eine verblüffende Zukunftsapokalypse entstehen, verpackt in einen magischen Realismus, der sich durch Songs und Live-Zeichnung (Birgit Kellner) ins Poetische bricht. Grandios!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.