Putins 70. Geburtstag: Festakt in seiner Heimatstadt St. Petersburg. Der Patriarch betete für den Krieg.
Als Gratulanten kamen Präsidenten, wo Russland noch das Sagen hat: Kaukasus, Zentralasien. Dort macht sich der Kreml durch Vermittlung in den Kleinkriegen unentbehrlich. Erdogan gratulierte am Telefon. Freunde wie Xi Jinping sandten Glückwunschdepeschen.
Nein, man kann nicht sagen, dass Putin so isoliert ist, wie es sich der Westen wünscht. In der internationalen Arena ist ihm der globale Süden wohlgesonnen. Dort hat Russland als Erbe der Sowjetunion noch immer das Renommee, an der Spitze des Antikolonialismus gestanden zu sein. Stichwort: „Kalaschnikow-Politik“. Auch wirkt die Solidarität unter Autokraten sinnstiftend in internationalen Gremien.
Eine ziemliche Überraschung war jedoch die jüngste Achse zwischen der OPEC - also Saudi-Arabien - und ihres Gastes Russland bei dem Beschluss, die Erdölförderung um zwei Millionen Fass täglich zu kürzen. Damit hat sich das russische Modell durchgesetzt: höhere Einnahmen durch weniger Angebot am Markt.
Einmal mehr bestätigt sich, dass die internationale Politik Interessen-geleitet und keine Frage von Moral ist. Zu vielen Staaten - sogar Saudi-Arabien - geht es vor allem darum, darauf zu achten, dass die USA in der Weltarena ein Gegengewicht haben und dass dieses nicht verloren geht. Davon profitiert Putin.
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