Weitere Militärhilfen
EU-Staaten wollen ukrainische Soldaten ausbilden
Die EU-Staaten wollen künftig rund 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausbilden. Es gebe eine entsprechende Einigung des Politischen und Sicherheitspolitischen Komitees (PSK), erfuhr die dpa aus EU-Kreisen. Deutschlands Regierung hat ein weiteres Paket zur Unterstützung der Ukraine geschnürt. Nach einer entsprechenden Bitte aus Kiew will Berlin möglichst schnell für insgesamt elf Millionen Euro Ausrüstung für den nahenden Winter liefern. Die Slowakei hat unterdessen zwei weitere Radhaubitzen vom Typ Zuzana an die von Russland angegriffene Ukraine übergeben.
Im PSK kommen die Botschafter der EU-Staaten unter dem Vorsitz des Auswärtigen Dienstes der EU zusammen. Die Entscheidung muss noch formell von den EU-Ländern bestätigt werden. Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hatte nach einem informellen EU-Gipfel am Freitag bereits gesagt, er begrüße eine Einigung über eine Trainingsmission für ukrainische Truppen, ohne jedoch eine konkrete Zahl zu nennen. Wie „Welt am Sonntag“ und „Spiegel“ berichten, sollen unter anderem Deutschland und Polen die ukrainischen Soldaten ausbilden. Auch in anderen EU-Ländern seien Lehrgänge geplant.
Berlin schickt Elf-Millionen-Euro-Winterpaket
Deutschland schickt zudem 100.000 warme Unterziehjacken und weitere Winterbekleidung, 100 beheizbare Mannschaftszelte, Hunderte mobile Stromerzeuger und palettenweise Nahrungspakete, bei der Bundeswehr als Einmannpackung bekannt.
Der ukrainische Verteidigungsminister hatte bereits im Spätsommer über die NATO dringlich um Winterausrüstung für seine Truppen gebeten. In einem Brief an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb Oleksij Resnikow, man brauche dringend Uniformen für 200.000 Soldatinnen und Soldaten. Mehrere andere NATO-Nationen meldeten damals dem Hauptquartier der Allianz, sie wollten ähnlich wie Deutschland Winterpakete zusammenstellen.
„Geschenk für Putin“
Die Slowakei übergab unterdessen zwei Radhaubitzen an die Ukraine. „Wir haben dem Aggressor Putin noch ein weiteres Geschenk gemacht“, schrieb Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Sonntag sarkastisch bei Twitter. Der russische Präsident Wladimir Putin war am Freitag 70 Jahre alt geworden.
Acht Haubitzen bestellt
Die Lieferung ist Teil einer kommerziellen Bestellung von insgesamt acht Zuzana-Haubitzen, von denen zwei noch ausstehen. Darüber hinaus wollen Dänemark, Norwegen und Deutschland gemeinsam die Produktion von 16 weiteren Waffensystemen dieses Typs für Kiew finanzieren.
Zuzana ist eine Weiterentwicklung der tschechoslowakischen Selbstfahrlafette Dana. Das Geschütz verwendet nun das NATO-Standardkaliber 155 Millimeter. Die maximale Feuerreichweite liegt bei mehr als 39 Kilometern. Die Basis bildet ein schwerer, vierachsiger Lastwagen.
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