Große Unterschiede

BP-Wahl: Im Innviertel ist VdB besonders unbeliebt

Oberösterreich
09.10.2022 17:49

Nicht in allen Gemeinden Oberösterreichs wurde Alexander Van der Bellen zum Bundespräsidenten gewählt. Auffällig: Vor allem in Innviertler Gemeinden wie etwa Auerbach, Höhnhart oder Enzenkirchen liegt FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz klar vorne. In Pötting und Obertraun hingegen erhielt VdB sogar über 70 Prozent der Stimmen.

Als „das gallische Dorf der Impfmuffel“ ist die Gemeinde Auerbach im Bezirk Braunau während der Corona-Pandemie bekannt geworden. Auerbach hat die zweitgeringste Impfquote Österreichs (30,85) - und genau dort holte Alexander Van der Bellen die wenigsten Stimmen in ganz Oberösterreich, nämlich nur 29,36 Prozent. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz hat hingegen mit 40,06 Prozent ganz klar die Nase vorne. Überraschend: MFG-Kandidat Michael Brunner fuhr mit nur 2,14 Prozent auch in der Impfmuffel-Hochburg ein sehr bescheidenes Ergebnis ein. 

Erster Platz in 430 Gemeinden
In 257 der 438 oberösterreichischen Gemeinden knackte Alexander Van der Bellen auf Anhieb die 50-Prozent-Hürde, in 430 war er Stimmenstärkster, sogar in der „blauen“ Stadt Wels. Nur in acht Innviertler Orten lief ihm FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz den Rang als Erster ab, der Volksanwalt erreichte aber nirgends eine Absolute.

Deutlicher Sieg für VdB in Linz
Jetzt sind auch die Stimmen in Linz gezählt. Hier holte Alexander Van der Bellen 60,50 Prozent, FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz nur 16,15 Prozent. Von 134.122 Wahlberechtigten in Linz, wagten nur 60.488 den Gang zur Urna (45 Prozent) - ein sehr niedriger Wert. Auf Platz drei hat es in Linz Dominik Wlazny mit 8,13 Prozent der Stimmen vor Tassilo Wallentin (6,8%) und Gerald Grosz (4,83%) geschafft 

Hier haben die Kandidaten die meisten Stimmen
Insgesamt hat Van der Bellen in Oberösterreich die meisten Fans in Pötting (derzeit 72,73%), Walter Rosenkranz hingegen in Höhnhart (41,97%). Dominik Wlazny konnte in Klam die meisten seiner Wähler mobilisieren (13,33%), Tassilo Wallentin in Jeging (15,27%) und Gerald Grosz in Geinberg (12,41%). Heinrich Staudinger, der bekanntlich oberösterreichische Wurzeln hat, schaffte in der Gemeinde Mörschwang sein bestes Ergebnis (8,53%). In seiner Geburtsgemeinde Vöcklabruck erhielt er allerdings nur 1,54% der Stimmen.

Michael Brunner, dessen MFG vor einem Jahr mit 6,2 Prozent den Sprung in den oberösterreichischen Landtag und einige Gemeinderäte geschafft hat, blieb deutlich unter dieser Marke. In den MFG-Landtags-Hochburgen von 2021 - etwa Maria Neustift (19,4 Prozent) oder Laussa (15,9 Prozent) - erreichte er nur Werte zwischen vier und fünf Prozent. Sein bestes Ergebnis schaffte er in Altschwendt mit 6,92 Prozent. Brunner ist der einzige Kandidat, der in Oberösterreich in einer Gemeinde null Stimmen bekam - in St. Georgen bei Obernberg am Inn. Heinrich Staudinger erreichte in Mörschwang sein bestes Ergebnis (8,53 Prozent) - das ist übrigens jener Ort, in dem Gerald Grosz seinen schlechtesten Wert verzeichnete.

So schnitt VdB-Frau in Heimatort ab
Österreichs First Lady Doris Schmidauer wurde in Grieskirchen geboren - und auch ihr Mann dürfte dort beliebt sein. Im Geburtsort seiner Frau holte VdB 55,61 Prozent der Stimmen. Später lebte Schmidauer im nicht weit entfernten Peuerbach, besuchte dort die Volksschule. Dort schnitt Van der Bellen etwas schlechter ab, holte 52,71 Prozent der Stimmen.

Wo gab‘s die höchste Wahlbeteiligung?
Die Gemeinde mit der höchsten Wahlbeteiligung in Oberösterreich war Schönau im Mühlkreis (69,36 Prozent), die meisten Wahlmuffel gab es in Freinberg, wo nur 35,85 Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen.

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